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 Aktuell

Warum die „Gesellschaft Schweiz – Islamische Welt“?

In der Schweiz stellen Muslime 4 – 5 Prozent der Bevölkerung dar. Ein Grossteil von ihnen ist in der Schweiz geboren. Alle Muslime sind gern in der Schweiz und schätzen die Möglich­keiten hinsichtlich Bildung, Sicherheit und berufliches Weiterkommen, welche die Schweiz ihnen bietet, sehr.

 

Seit dem Niedergang des Kommunismus und dem Anschlag auf die Türme in New York kommt es immer wieder zu Hetzkampagnen und negativ beladenen Parolen ge­gen­­­ den Islam und die  Muslime. Auch das Aufkommen eines christlichen „Fundamentalismus“ lässt ein regelrechtes Feindbild gegenüber Muslimen entstehen. Der Islam geriet gerät immer wieder negativ in die Schlagzeilen, vor allem durch undifferenzierte oder verzerrte Berichterstattung, zahllose propagierte Vorurteile und böse Verunglimpfungen.

 

Berichte zu Fragen der Menschenrechte, zur Lage der Frauen, zur Festschreibung einer Einheit von Religion und Politik, zum Fehlen von Reformationen und Aufklärungs­ström­ungen in islamischen Ländern, zur Normierung der Lebenspraxis durch die Gesetze der Scharia oder der angebliche „Aufruf“ zum Dschihad werden zum Teil von Journalisten verfasst, die weder den Islam gut kennen noch bereit sind, sich unvorein­ge­nommen mit ihm auseinander zu setzen. Hinzu kommt, dass mit Parolen gegen den Islam immer noch Stimmen bei politischen Abstim­mungen ge­wonnen und populistische Karrieren gemacht werden können.

 

Anstatt sich gegen solche, sozialpolitisch destabilisierend wirkende Unzulässigkeiten zu wehren und aktiv zu werden, ziehen sich nicht nur die Muslime in „Schmoll­ecken“ oder in Betroffenheit und Resignation zurück und lassen die Dinge einfach weiterlaufen. Das hat dazu geführt, dass selbst Schweizer denken, die Muslime seien wirklich so, wie sie fälschlich dargestellt werden, da diese nichts unternehmen, dieses Zerrbild in der Öffentlichkeit zu korrigieren. Bereits be­stehende islamische Vereine und Zentren bemühen sich ständig durch viele Veranstaltungen und Vorträge, Schweizer und Muslime einander näher zu bringen und das gegenseitige Verständnis für die Lebenswelt des anderen zu fördern. Die „Gesellschaft Schweiz - Islamische Welt“ möchte ergänzend auf politischer Ebene hier ihren Beitrag leisten.

 

Schlusswort

 

Nur zuschauen und alles hinnehmen verändert die Situation der Muslime in der Schweiz in keiner Weise. Der grösstenteils zu recht gemachte Vorwurf des Passivseins, der oft von Schweizern an die Muslime gemacht wird, soll ernst genommen werden. Er soll als Appell an alle und besonders uns Muslime verstanden werden, endlich aus Lethargie aufzuwachen, unan­ge­brachte Ressentiments abzulegen und für unsere Interessen und jene der Schweizerischen Eidgenossenschaft umfassend einzutreten und dafür auch zu arbeiten.

 

Wir haben nicht nur eine Verantwortung für uns selber, sondern auch für kommende Genera­tionen. Mit einer „Vogel-Strauss-Taktik“ oder auch einer, so genannten „Politik der Falken“ ist niemandem gedient und kommen wir allesamt nicht weiter.

 

Wenn wir unsere Selbstachtung behalten wollen, dann müssen wir gemeinsam für unsere  eigenen und gemeinsame Belange und die Akzeptanz durch den anderen mit legitimen Mitteln, ganzer Kraft und kritischem Dialog eintreten. Wir freuen uns über jeden Beitrag der geleistet wird, in welcher Form auch immer. Viele von Ihnen, viele von Euch fühlen sich gewiss angesprochen und sind gewiss willkommen, uns bei dieser Arbeit zu unterstützen. Für das Wohlergehen unserer Kinder und dieses Landes lohnt es sich, aktiv zu werden.

 

 

Zürich, 11. Juni 2005 FL                                                       Gesellschaft Schweiz – Islamische Welt

 

                                                                                              Dr. Ahmad Elisa

                                                                                              Präsident

 

 
 
     
 

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