Per Vorstandsentscheid zur offiziellen
Stellungnahme der BMK (Basler Muslim Kommission) erklärt
16.6.09
Beantwortung der Fragen von der
FDP-BL Fraktion an die BMK durch GSIW.
Carina Schaller FDP-BL schrieb:
Sehr geehrte Damen und Herren
Die FDP Baselland möchte an Ihrer nächsten Veranstaltung ihre Mandatsträger ein
erstes Mal über die Minarett-Initiative informieren. Um unseren Mitgliedern
einen optimalen Überblick zu verschaffen, möchte ich mich bei direkt
Betroffenen informieren. Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir einige
Fragen kurz beantworten würden.
1. Welche Bedeutung hat die Abstimmung
für die muslimische Bevölkerung von Basel und Baselland aus Ihrer Perspektive?
Als Schweizer Muslime erachten wir diese Initiative
als kaum erträgliche, aber noch zulässige Form politischer Artikulation in der
Eidgenossenschaft, allerdings sehen wir in ihr vielmehr einen Angriff auf die
bestehende Rechtssicherheit in unserem Land. Erschreckend für uns ist auch die
Tatsache, dass diese Initiative aus einer unbestimmten Furcht vor dem Islam und
den Muslimen erwächst, ohne dass dafür Ursachen in der Schweiz namhaft
gemacht werden können.
Die Diskussionen im Vorfeld zu dieser Initiative zeigen aber auch, dass
die überwiegende Mehrheit der Schweizer klar erkennen, dass solch
politisches Agieren keineswegs geeignet ist allfällige Probleme zu lösen,
sondern sowohl der über Jahrhunderte mühevoll erarbeiteten freiheitlichen
Schweizer Tradition in den Rücken fällt, wie auch der angeblich gewünschten
wahrhaften Integration der muslimischen Bevölkerung breitbeinig im Wege steht.
2. Ist
der Bau eines Minaretts in unserer Region ein Thema?
Nein.
3. Was für Auswirkungen hat die Annahme
oder Ablehnung der Initiative für die muslimische Bevölkerung in der Region?
Da zukünftige Entwicklungen nur beschränkt korrekt
vorhersehbar sind und von der Reaktion aller daran Beteiligten abhängen, können
diesbezüglich nur Mutmaßungen ausgesprochen werden.
Die Annahme der Initiative könnte einen massiven, zuerst vor allem die Muslime
betreffenden Rechtsruck im politischen Klima bewirken. Das Ergebnis wäre unter
anderem eine deutlich spürbare Ausgrenzung und Desintegration der Muslime.
Die Ablehnung der Initiative ließe die Muslime ihre Bemühungen um eine
gelingende Integration verstärken - so Gott will - sollte ihnen doch bewusst
sein, dass eine Ablehnung dieser unsäglichen Initiative in erster Linie nicht
deshalb geschähe, weil die Mehrheit der Schweizer Bevölkerung islamophil (islamliebend) wäre, sondern weil die Schweiz
für
die vom Volke selbst garantierten Verfassungswerte einzutreten gewillt sind.
4. Betreiben Sie aktiven
Abstimmungskampf gegen die Initiative?
Nein. Ist doch die Mehrheit der Muslime nicht
abstimmungsberechtigt und die Schweizer Bevölkerung über die Bedeutung dieses
Abstimmungskampfes informieren oder gar belehren zu wollen, wäre seitens der
Muslime wohl nicht wirklich angebracht.
5. Sobald das genaue Abstimmungsdatum
für die Initiative feststeht, könnten wir uns auch ein Referat einer Fachperson
vorstellen. Gibt es in Ihrer Organisation Personen, die sich für ein solches
Referat zur Verfügung stellen würden?
So Gott will, werden geeignete Fachpersonen zu
Verfügung stehen.
Ich danke Ihnen herzlich für eine
baldige Beantwortung meiner Fragen.
Freundliche Grüsse
**Carina Schaller**
Geschäftsführerin
carina.schaller@fdp-bl.ch <mailto:carina.schaller@fdp-bl.ch
**FDP.Die Liberalen Baselland**
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