Sehr
geehrter Herr Dr. Elisa
Sehr geehrte Mitglieder des Präsidiums
Die desolate Lage der philippinischen Geiseln beschäftigt uns alle sehr. Und nach
den neuesten Meldungen müssen wir annehmen, dass die beiden Männer noch
grösserer Gefahr ausgesetzt sind. Dass ein junger Schweizer dabei ist,
verstärkt die Solidarität mit den Opfern. Viele Menschen unterstützen die
Geiseln mental. - Mein Sohn hat früher mit Andreas Notter Rugby gespielt (RC
Wuürenlos) und kennt ihn als äusserst einsatz- und hilfsbereiten Menschen. Als
Gebirgsgrenadier scheint er auch seinen Entführern wertvolle humanitäre
Dienste als Samariter erwiesen zu haben.
Könnten aber nicht Sie, resp. die obersten muslimischen Organe in der Schweiz,
sich bei den Rebellen einsetzen? Wäre dies nicht eine Gelegenheit, die
Verbundenheit der Muslime mit der Schweiz zu manifestieren? Sie hätten
vielleicht grösseres Gewicht als der Bundesrat, der vor allem mit der
philippinischen Regierung verhandelt.
Im Vertrauen, dass mein Anliegen bei Ihnen in den richtigen Händen ist, grüsse
ich Sie hochachtungsvoll
Isabelle Wanner
5400 Baden, am 3.4.09
Sehr geehrte
Frau Isabelle Wanner
Im Namen unseres Präsidenten und des Vorstands sage ich Ihnen
vielen Dank für Ihren engagierten Brief, der eindrücklich Ihre Besorgnis um das
Schicksal der Geiseln auf den Philippinen, welches wir vollumfänglich
mittragen, zum Ausdruck bringt und für das Vertrauen, welches Sie uns gegenüber
aussprechen.
Es bleibt uns allerdings nichts anderes zu erwidern, dass GSIW -
und ziemlich sicher auch die obersten muslimischen Organe in der Schweiz, wie
Sie diese freundlicherweise nennen - nicht die rechten Ansprechpartner für
Ihr Anliegen sind.
Bilden doch diese Rebellen eine kriminelle Vereinigung, die mit
dem Islam eher soviel zu tun hat, wie bestimmte mafiöse Vereinigungen
mit dem Christentum.
Uns sind keine muslimischen Verbände hier in der Schweiz
bekannt, welche wie auch immer geartete Kontakte zu diesen rebellischen
Kräften unterhielten und fürchten darüber hinaus auch, dass eine Berufung auf
islamische Werte bei diesen nicht das Geringste bewirken könnte, um das Los ihrer
Geiseln zu verbessern und deren Befreiung zu erreichen.
Uns bleibt daher nur zu wünschen, zu hoffen und dafür zu beten,
dass die offiziellen Verhandlungen und Kooperationen, nicht nur der
Schweiz mit der philippinischen Regierung zum besten Ergebnis in Bezug auf die
Befreiung der Geiseln aus den Händen jener führen, die sich selbst außerhalb
jeglichen weltlichen und religiösen Gesetzes gestellt haben.
In diesem Sinne verbleiben wir
hochachtungsvoll
Muhammad Hanel
VP GSIW
6.4.09