GESELLSCHAFT SCHWEIZ      ISLAMISCHE WELT

SOCIÉTÉ SUISSE – MONDE ISLAMIQUE    SOCIETÀ SVIZZERA – MONDO ISLAMICO

 

 

NEWSLETTER 44 – August 2010       

       

 

GSIW – NEWSLETTER ARCHIV

 

 

GSIW - FORUM

 

 

GSIW - HP   KONTAKT: infos@gsiw.ch

 

 

 

Inhalt:

                                                                                 

 

 

 

POLITIK & RELIGION

- Zürcher Lehreinnen mit Kopftuch?

- Imam-Ausbildung in der Schweiz

- Integrationsgesetz Zürich

- SP ISLAM Positionspapier

- Neuer Imperialismus – IRAN Krieg?

 

 

 

MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ

- EU kritisiert Minarettverbot

 

RAMADAN MUBARAK

 

 

VERANSTALTUNGEN

- Das Gespräch geht weiter

- Gewaltprävention mit VIOZ

- Lauf gegen Rassismus

                                                                                                                                                   

 

 

 

 

ISLAM & MUSLIME in den MEDIEN

- A Gegen Islamzentrum

- Kampf im Klassenzimmer

- Nasr Abu Hamid Zaid gestorben

 

 

ISLAM & MUSLIME in den MEDIEN

- Pfarrer Sabo hetzt gegen Muslime

-  Islamo-Judäophopbie

- Operation Ismael

 

 

IN EIGENER SACHE

- ECOSIA

- MUSLIME ONLINE

  Kommunikationskonzept

Muslime schreiben

- Integration

- einen Brief an BR Calmy-Rey

 

 

 

 

Sehr geehrte GSIW Mitglieder, Leser & Abonnenten des GSIW Newsletters. Hier Nummer 44 unseres GSIW NLs, der Sie über die jüngsten Vorkommnisse informiert, an welchen GSIW in der einen oder anderen Form Anteil nahm und noch nimmt. Gerne nehmen wir Ihre Rückmeldungen, Anregungen Kritik entgegen. Auch Leserbriefe und Kommentare veröffentlichen wir hier gerne, behalten uns aber allenfalls Kürzungen und die grundsätzliche Entscheidung über eine Veröffentlichung vor. Wenn Sie sich auf dem Gebiet: SCHWEIZ/ISLAM – MUSLIME/SCHWEIZER intensiver engagieren wollen – beteiligen Sie sich doch im GSIW – FORUM oder werden gleich aktives GSIW Mitglied. Warum nicht?

 

 


POLITIK & RELIGION

 

Dürfen Zürcher Lehrerinnen Kopftuch tragen?

Hier die PRO-Argumente von VIOZ und die CONTRA Argumente vom Präsidenten des Zürcher Lehrerverbands (ZLV) Johannes ZOLLINGER in ebendessen Zeitschrift und die Kommentare dazu von GSIW.

 

Imam-Ausbildung, islamische Religionspädagogik und

andere Aspekte des Islams in der Schweizer Öffentlichkeit. (PDF)

Forschungsresultate aus ausgewählten Projekten des

Nationalen Forschungsprogramms «Religionsgemein­schaften, Staat und Gesellschaft» (NFP 58)

Teil I:   Imam-Ausbildung & islam. Religionspäda­­­­gogik

·         Ja zur Ausbildung von Imamen in der Schweiz

·         Imame mit mangelhaften Kompetenzen

·         Rund 150 Imame in der Schweiz

·         Ein authentischer Islam, passend zur Schweiz

·         Staatliche Beteiligung an Imam-Ausbildung be­­­­­für­wortet

·         Klare Vorstellungen vom Inhalt der Ausbil­dung

·         Idealbild eines Imams

·         Geringere Erwartungen an Lehrpersonen

·         Bestehendes Ausbildungsangebot

Teil II: Weitere Erkenntnisse zum Islam in der CH

·         Zweitstärkste Religion der Schweiz

·         Neue Erkenntnisse über den Islam in der Schweiz aus dem NFP 58

·         Nahaufnahme der bosnischen und albani­schen Musliminnen und Muslime

·         «Die Minarett-Abstimmung wurde in der politischen Mitte gewonnen»

·         Medienschaffende kennen den Islam schlecht

·         Qualität der Islam-Debatte lässt zu wünschen übrig

 

Beitrag zu eben dieser Diskussion in Deutschland.

 

Vernehmlassung zum Integrationsgesetz Zürich.

Beiträge der VIOZ wurden berücksichtigt. Ein umfang­reiches, interessantes und facettenreiches Papier.

 

SP Positionspapier rund um den Islam

Bereits erfreulich differenziert. Es tut sich was …

 

Neuer Imperialismus

Gastkommentar. Kosovo-Gutachten in Den Haag

Von Sevim Dagdelen

Kommentar: Auch wenn dieser Artikel nicht unmittelbar mit der Situation der Muslime in der Schweiz zu tun hat – so ist doch die globale politische, und vor allem die Rechts-und Sicherheitssituation massiv betroffen. Und die Erkenntnisse aus diesem Artikel sollten schon uns ALLE betroffen machen, so oder so!

 

How would a US-Iran war begin?

Für wen solches interessiert … "CIA-Analyse" ..

 

MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ

 

Nachbetrachtungen in VICE VERSA (Fachstelle Ökumene, Mission). "Jenseits der Minarette".

 

 

RAMADAN MUBARAK

 

Hier die Informationen über die HILAL Sichtungstermine und Termine zu Fastenbeginn und EID-ul FITR.

Die Sichtbarkeitskurven für den Monat Ramadan 1431 n.H. (2010 n.C.) zeigen, dass am 10. August 2010 nach Sonnenuntergang weder in Afrika, Asien, Arabien oder Europa der HILAL mit freiem Auge gesehen werden kann.

 

Der erste TAG des FASTENS wäre somit der Donnerstag 12. August 2010.

 

Aufgrund vergangener Erfahrungen wird der 1. Fasttag allerdings für den Mittwoch, den 11. August ausgerufen werden.

EID ul-FITR Astronomischer Neumond ist am 8. Sept. (Donnerstag) 10:294 U.T. Erst am 9. September 2009 kann der Hilal mit bloßem Auge in Australien und Afrika gesehen werden, bei optimalen Bedingungen in Arabien.

In der Schweiz kann der Hilal am 9.9. auch nicht mit optischen Hilfsmitteln entdeckt werden.

Damit sollte der Monat Shawwal mit Sonnenunter­gang am 9.9.2010 beginnen und Eid ul Fitr sollte am 10.9.2010 gefeiert werden.

 

 

 

!VERANSTALTUNGEN

 

"Das Gespräch geht weiter"

Symposium in Rorschach vom 13. Juni 2010

Eigentlich sollte diese Veranstaltungskritik erst nach der Veröffentlichung der Doku der Veranstalter erfolgen, um auf diese verweisen zu können. Obgleich die Dokumentation der Veranstalter die Finanzierung des Seminars sichern sollte, ist sie bis zum Datum noch nicht erschienen – damit aber nicht allzu viel Zeit zwischen Veranstaltung und Nachführung liegt, …

 

Gewaltprävention und Intervention gegen Gewalt auf der Strasse/Tram, etc

SAMSTAG, 13. November 16:00 in der "Bosnischen Moschee" in Schlieren veranstaltet VIOZ in Kooperation mit der Zürcher Kantonspolizei ein Seminar zu folgenden Fragen:

 

·       Was tun, wenn eine Muslima wegen ihres Kopftuches angegriffen, bespuckt, beschimpft wird? (Sie selbst, resp. als aussenstehender Beobachter)

 

·       Was tun, wenn muslimische (oder andere) Jugendliche im Zug randalieren und andere Fahrgäste belästigen?

 

·       Wie ist das durchschnittliche Verhalten der Randalierer gegenüber Frauen – im Vergleich zu Männern? Sprich: ist die „Hemmschwelle“, eine Frau zu vermöbeln nicht eher GRÖSSER als die, einen Mann zusammenzuschlagen? (Das würde etwas Mut mache,  den Frauen jedenfalls…)

 

·       Wie verhält man sich als vernünftiger Schweizer auf der Strasse wenn man als Dritter Zeuge von Gewalt in der Öffentlichkeit wird?

 

·       Wie bringt man die rechten Mittel zum Einsatz, ohne das Gesetz zu verletzen, sich selbst über Gebühr in Gefahr zu begeben oder aus Unsicherheit einfach wegzuschauen und somit der Gewaltkurve zu steigender Tendenz zu verhelfen?  

 

9. Lauf gegen Rassismus in Zürich

Am Sonntag, 12. September findet in der Zürcher Bäckeranlage zum neunten Mal der traditionelle SponsorInnenlauf gegen Rassismus statt. Organisiert wird er wie jedes Jahr vom Zürcher Gewerkschaftsbund In Zusammenarbeit mit dem SAH Zürich und weiteren Organisationen wie der Juso und den Jungen Grünen.

Neben mutigen und motivierten LäuferInnen suchen wir auch SponsorInnen, welche den einen oder die andere LäuferIn, oder aber das Projekt als Ganzes, mit einer Spende bedenken möchten.

 

ISLAM in den MEDIEN

 

"Österreich" wehrt sich gegen ein ISLAMZENTRUM (nicht von "MG", sondern von "Diyanet") Video.

 

Rückschau: Kampf im Klassenzimmer (WDR)

Kommentar: Wenn das in der Schweiz auch schon so ist, dann ist es fast schon zu spät, aktiv zu werden!

 Wenn es gerade noch nicht so ist, ist es höchst an der Zeit, aktiv zu werden.

Was zu geschehen hat, liegt auf der Hand - oder?

 

Zum Tod von Nasr Hamid Abu Zaid:

Den Koran menschlich verstehen! (Es geht nämlich nicht anders!)

Gott sei seiner Seele gnädig!

 

ISLAMO- JUDÄOPHOBIE – usw.

bei STEINBERG RECHERCHE …

 

Ramadan gegen Blancho

Für den Genfer Islamwissenschafter Tarik Ramadan ist der Bieler Radikalislamist Nicolas Blancho ein Sektierer ohne Basis. Ramadan wartet auch mit einem kreativen Vorschlag für neue Minarette auf.

«Muslime sollen aufhören, sich als Opfer zu inszenieren»

 

Pfarrer SABO hetzt gegen Muslime und warnt vor muslimischer Geburtenrate

Kommentar: Seinem Publikum gefällt's – denn es glaubt, zahlt seine Pensionen selbst finanzieren zu können.

 

Christian Schoenborn über seinen Roman "Operation Ismael". Der Anschlag auf MEKKA,

 

In eigener SACHE

 

Die Verwendung der Suchmaschine ECOSIA hilft Regenwald schützen? Gerne unterstütze ich solche Sache – doch was ist, wenn die Klicks mehr Regenwald schützen, als es überhaupt noch gibt? Nun ich mache mit und schau' mal. Hier die Statistik. BITTE WEITER­SAGEN – denn den Regenwald brauchen wir ALLE!

 

KOMMUNIKATIONSKONZEPT für Muslime …

In diesem Forum soll eine Zusammenfassung der Positionen der in der Schweiz lebenden Muslime (als Individuen und Verbände) zu den einzelnen Islam relvanten Themen dokumentiert und in weiteren Beratungs- und Abstimmungsprozessen möglichst vereinheitlicht und gewichtet werden - um für Interessierte transparent und nachvollziehbar dargestellt zu werden.

 

Bei entsprechender Nutzung dieses Forums (durch möglichst viele muslimische Teilnehmer), wird sich ein fassbareres Profil der muslimischen Bevölkerung in Schweiz auf eine Art und Weise darstellen, auf dass dieses von der Öffentlichkeit, der Politik und den Medien wahrgenommen und ernst zu nehmen sein wird.
Die muslimische Gesellschaft in der Schweiz wird zu einer neuen Form der Selbstwahrnehmung, Selbstbestimmung und Bewusstheit erwachsen - isA - und die Mehrheitsgesellschaft wird die Muslime in der Schweiz ohne durchaus mögliche verzerrende Medienvermittlung erfahren.

 

BITTE um BEITRITT und KOOPERATION: Kontakt unter muslime.online@gmail.com

 

Muslime schreiben

 

Bismillahi Rahmani Rahim

Integration

 

Im Zusammenhang mit den Muslimen taucht das Thema Integration in der Öffentlichkeit und in den Medien immer wieder auf. Muslime sollen sich in die hiesige Gesellschaft und Kultur integrieren heisst es – sollen sich anpassen, ist meist gemeint. Von muslimischer Seite her kommt dann oft der Verweis auf den Unterschied zwischen Integration und Assimilation wir integrieren uns gerne, wollen uns aber nicht bloss „assimilieren“ -  sowie der Hinweis darauf, dass eine Integration nur bei Offenheit der Mehrheitsgesellschaft für die zu integrierenden Minderheiten mit vielen ihrer Eigenheiten stattfinden kann.

 

Das Wort „Integration“  stammt gemäss Wikipedia von lateinisch integrare = wiederherstellen und bedeutet zu Deutsch „Herstellung eines Ganzen“. Hingegen kommt das Wort „Assimilation“ von „similis“, was „ähnlich“ bedeutet und somit soziologisch gesehen die „ Angleichung verschiedener gesellschaftlicher Gruppen aneinander“ meint.

 

Wir sollen und wollen uns also integrieren, nicht aber plump assimilieren.

 

Betrachten wir uns einmal das Gebilde einer „Gesellschaft“ als solcher. Kann man  eine menschliche Gesellschaft ein statisches, unbewegliches Gebilde sehen, in das „Neues“ sich einfügen muss (das wäre wohl eher „Assimilation“) oder ist eine „Gesellschaft“ als Ganzes nicht per se die Zusammensetzung

 

ihrer Einzelteile? Und: ist eine Gesellschaft etwas statisches, unbewegliches oder ist sie im Gegenteil von ihrer Natur her dynamisch, das heisst, lebendig und ein in steter Bewegung und Veränderung und befindlicher „Körper“? Kann eine Gesellschaft überhaupt gewisse Bestandteile quasi „draussen“ lassen oder können Teile davon sich selbst ausschliessen? Ist dies nicht aus sich heraus unmöglich?

 

Unter welchen Voraussetzungen ist man Teil der Körperschaft einer „Gesellschaft“?  Allem voran steht – ob seiner Dringlichkeit in der Skala der menschlichen Überlebensnotwendigkeit -  wohl der wirt­schaftliche Austausch das heisst, die Integration der eigenen Arbeitskraft in das System einer menschlichen Gemeinschaft. Ein Geben und Nehmen erst mal auf wirtschaftlicher Ebene. Man bringt seine Fähigkeiten und seine Arbeitskraft ein, bekommt dafür eine Entlohnung und zahlt an die Gemeinschaft Steuern. Man kauft (mietet) -  verkauft (vermietet) eventuell – von anderen Mitgliedern der Gesellschaft die Waren, die für den eigenen Lebensunterhalt nötig sind. Auf sozialer und rechtlicher Ebene ist man ebenfalls auf den grösseren gesellschaftlichen Rahmen angewiesen; in Rechtsfragen sowie in gesell­schaftlichen  Bereichen wie Eheschliessungen, Schei­dungen, Geburten, Krankheit, Tod, bei der Ausbil­dung der Kinder sowie eigener Weiterbildung – immer ist man als Teil des Ganzen auf andere Teile davon angewiesen. Im besten Falle nicht überwiegend als Empfänger von Leistungen sondern mindes­tens in gleichem Masse auch als „Geber“ . Teilbe­reiche dieses Austauschs können auf  kleinere Gruppen (bis hin zum innerfamiliären Austausch) reduziert sein – je grösser der Umfang dieser Teilbereiche wird, desto eher wird man von einer „Parallelgesellschaft“ innerhalb der Gesellschaft sprechen.

Auch bezieht dieser Austausch natürlicherweise immer den seelischen Bereich mit ein. Sobald ich mit Menschen in einen Austausch trete, ist das Seelische von selbst inbegriffen in der Interaktion. Gefühlslagen und Stimmungen, Wertvorstellungen, innere Werte, all dies fliesst mit in jeder Begegnung von Mensch zu Mensch.  Und Austausch bedeutet auch aus sich heraus, aktiv und in Bewegung zu sein. Also kann und soll mit „Integration“ auf keinen Fall eine Art maskenhaftes, starres und lebloses sich – Angleichen gemeint sein, ein entleertes Stillhalten oder sich Zurücknehmen, Schweigen, um nicht aufzufallen, um „angepasst“ zu erscheinen, ein äusseres wie inneres Sich - Einfügen ohne zu hinterfragen, als „Klotz“ in ein „Gebilde von Klötzen“. Das nicht.

 

Oft taucht das Wort „Kultur“ auf in den Diskussionen über die sogenannte „Integration“: man müsse sich der „Kultur anpassen“, in der man lebt. Abgesehen davon, dass einer der obersten Leitsätze der Demokratie die Akzeptanz und Repräsentanz  einer

 

pluralistischen Gesellschaft mit verschiedensten in ihr enthaltenen Elementen ist, in der jeder seine Ansichten und Überzeugungen (seine „Kultur“) vertreten kann, solange er damit niemandem schadet, müssten wir uns überlegen, was denn unter „Kultur“ so verstanden wird.  Man kann Kultur als Tradition auffassen, oder aber auch als vorübergehende „Gepflogenheit“.  Was heutzutage im Westen gelebt wird, hat wohl mehr mit einer Auflösung jeglicher Traditionen und somit von „Kultur“ in jedem anderen Sinne als in dem der „üblichen Gepflogenheit“ oder dem des „Meinungskonsenses“ zu tun. Oder auch im Sinne von sich „von selbst“ ergebenden Notwendigkeiten im Rahmen eines vorwiegend auf Konsum hin orientierten Systems. Genau hier nun müssen wir Muslime  - jeglicher Herkunft – passen. Wir sind Muslime, weil wir unser Menschsein in dieser Welt ernstnehmen und erkennen im  Islam ein gottgegebenes Muster, das den Einzelnen wie die Gemeinschaft der Menschen zur selisch/geistig/ körperlichen Entfaltung und zum Heil führt. Wir sind gewahr, dass die Erfüllung vorübergehender – weltlicher – Bedürfnisse nicht unbedingt im Verhältnis 1:1 übertragbar auch dem seelischen Heil förderlich ist. Wir glauben, dass der Weg der menschlichen Seele von ihrem Ursprung und zu ihrer höchsten Bestim­mung einer der Läuterung, des Kampfes mit seinen niedrigeren Gelüsten, der Reinigung und des Wachstums ist. Wir fühlen uns beseelt vom Wunsch, uns Gott hinzugeben, ewigwährenden Frieden und Geborgenheit in Seiner erhabenen Nähe und in Seinem Wohlgefallen zu finden.  Wir anerkennen das „Gebäude“ des Islam mit seinen vielschichtigen Inhalten als gnadenvolle Rechtleitung und Orientierung um dieses Ziel – mit Hilfe von Gottes Gnade und Barm­herzigkeit - zu erreichen – unter aktivem Einsatz unserer Kräfte und Fähig­kei­ten. Wir können und wollen dieses Ziel nicht um den Preis vorübergehender Bequemlichkeit,  Annehm­lichkeit und auf Druck von „Notwendigkeiten“ dubiosen Ursprungs aus den Augen verlieren, denn wir erfahren es durch persönliche Praxis immer wieder, dass unsere Religion, unser „Din“ der umfassende Segen für den Menschen als Ganzheit bedeutet.

 

Entgegen der Ansicht einiger zeitgenössischer Denker und Meinungsmacher ist Islam (Religion)  nicht ein „soziokulturelles System“, entstanden aus dem Bedürfnis des Menschen, seinem Ego Nahrung zu geben und seinen Platz in der Welt zu behaupten. Islam ist im Gegenteil ein göttliches Urmuster für die Seele sowie auch für den Körper, die den Menschen  zu seiner besten und höchsten Bestimmung führt. Islam ist wie das Flussbett, in dem der „Fluss Mensch“ und „menschliche Gesellschaft“ fliessen kann. Was als „KULTUR“ an seinen Ufern entsteht – das kann wohl sehr verschieden und vielfältig sein! Das kann und muss sich Zeiten und Landschaften anpassen, ist „flexibel“! Aber der Muslim will/kann

 

weder seinen (seelischen) Ursprung noch seine endgültige Bestimmung aus den Augen verlieren – und das Schöpfen aus seinem Glauben verleiht seinem Leben Farben, Konturen und Kraft.

 

Muslim sein kann nicht heissen, passiv, konsumorientiert, gedankenlos zu leben. Muslim sein muss heissen, zu sich als Muslim und somit zu Allah und Seinem Gesandten zu stehen. Muslim sein soll heissen, alle zugänglichen inneren und auch äusseren Ressourcen auf beste und ausgewogenste Weise verfügbar zu machen und zum Wohle der menschlichen Gemeinschaft einzusetzen. Muslim sein muss heissen, dass man sich um das eigene Wohl wie das der anderen Menschen und der Schöpfung insgesamt kümmert und schlaflos ist, wenn man  dieses Wohl und Heil in Gefahr sieht. Muslim sein muss heissen, aktiv sein, nicht zu ruhen, solange nicht alles im Gleichgewicht und in einer gesunden Ordnung ist, Verantwortung übernehmen, seine Angelegenheiten in die Hand zu nehmen, nicht einfach geschehen zu lassen.

Wir wollen und müssen uns also integrieren im Sinne von uns Einbringen auf die beste uns mögliche Weise. Wir müssen und wollen gerne alles zugänglich machen, was wir an Werten in unserem Glauben vorfinden und was wir als Menschen so Gott will, verinnerlicht haben. Gerne wollen wir dies alles pflegen und weitergeben, uns darüber mit Euch austauschen. (Wir wollen dabei weder missionieren noch aber in grossem Umfang in die Schattenexistenz der „Parallelgesellschaft“ abdriften.)

 

Wir praktizierende Muslime sind nicht hier auf der Welt um zu schmarotzen und zu belasten, nicht um zur Unordnung beizutragen. Und um es nicht unter den Tisch fallen zu lassen: unsere Scharia (welche wir im privaten Bereich bereits praktizieren, wenn wir z. B. beten), beinhaltet auch die Prämisse, dass wir uns als Minderheit in rechtlichen Fragen der Mehrheitsgesellschaft unterwerfen. Wir sollen zum Beispiel die Verträge, die wir mit den Menschen abschliessen, einhalten! Ihr könnt uns also getrost SEIN sowie auch uns einbringen, uns integrieren lassen! Könnt euch somit  EUREM Teil der Integration eurer Anliegen in Ruhe zuwenden…

 

Wir  freuen uns also darauf, das Projekt der (Re-) INTEGRATION menschlicher Werte und Anliegen gemeinsam und interaktiv zu gestalten!

von Sumaya M.

 

Brief des FREITAGSCLUBS an BR Micheline Calmy-Rey

Betreff: Israelischer Terror gegen zivile Bevölkerung und humanitäre Helfer

 

Mit besten Grüßen und Wünschen für eine bessere Zukunft                 

 

MfG  M.HANEL – VP GSIW