NEWSLETTER 29 – Mai
2009
GSIW
- HP KONTAKT: infos@gsiw.ch
Inhalt:
POLITIK &
RELIGION - Ahmadinedjad in Genf - Ahmadiya an Calmy-Rey … |
-
Mediendokumentation - Klage
gegen Israel |
- Tariq RAMADAN; "Unterwegs
mit -
Abraham"; Ex-Muslime diskutieren -
Wohltätigkeitsazar in DIETIKON; -
Zukunft des Staates ISRAEL |
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|
|
-
Minarettverbot; Jugend & Gottesbild; -
Muslimsticker bei MIGROS; Kaba Video; - Dunkle
Geschichte Spaniens, Moschee in VW; -
Friedliches Zusammensein in der Schweiz; -
Interview mit Murad HOFMANN |
IN EIGENER SACHE -
Fragebogen Minarettinitiative; - Interview mit
"reformiert.ch"; -
Zwangsheirat in der Schweiz |
- "Distanz zu
Fundamentalismus" - Replik auf Elham MANEAs
Auftritt in den Medien |
Sehr geehrte GSIW
Mitglieder, Leser & Abonnenten des GSIW Newsletters. Hier Nummer 29 unseres
GSIW NLs, der Sie über die jüngsten Vorkommnisse informiert, an welchen GSIW in
der einen oder anderen Form Anteil nahm und noch nimmt. Gerne nehmen wir Ihre
Rückmeldungen, Anregungen Kritik entgegen. Auch Leserbriefe und Kommentare
veröffentlichen wir hier gerne, behalten uns aber allenfalls Kürzungen und
die grundsätzliche Entscheidung über eine Veröffentlichung vor. Wenn Sie sich
auf dem Gebiet: SCHWEIZ/ISLAM – MUSLIME/SCHWEIZER intensiver engagieren wollen
– beteiligen Sie sich doch im GSIW – FORUM
oder werden gleich aktives GSIW
Mitglied. Warum nicht?
Ständig, seit langem und immer aggressiver kommen vor allem aus der Politik
pauschale, Anwürfe gegen Islam und die Muslime und letztlich gegen alle
Religion als solche. Konkrete, umfängliche Stellungnahmen von Seiten der
Muslime werden kaum wahrgenommen,
geschweige denn angenommen (siehe "Interview mit "reformiert.ch"
weiter unten). Hier einige Argumentationslinien
vom Verfasser dieses NLs aus 2002 zu:
·
Abgrenzung
zum Christentum
·
Gewalt im
Islam
·
Attentate
·
Heiliger
Krieg
·
Hierarchie
im Islam
·
Scharia …
Ahmadineschad-Rede
sorgt weltweit für
Empörung
"Hassrede",
"nicht hinnehmbar", "abscheulich": Die Verbalattacke des
iranischen Präsidenten auf Israel hat Entsetzen ausgelöst.
Gilad Atzmon
Kein
anderer hätte es besser schaffen können, die diskriminierenden rassistischen
Überzeugungen der Europäer ans Licht zu bringen.
Gestern
Abend traf Merz den Hetzer von Teheran zum Dinner im Genfer Interconti
So
vermittelt der Schweizer BLICK.
Talk
täglich mit: Yves Kugelmann,
Chefredaktor “Tachles” und Nationalräten Daniel Vischer und Alfred
Heer über die "wüsten Beschimpfungen" Ahmedinejads. Hier der Link
zur Sendung zum Anhören.
Hier noch
einige Artikel
zum Thema
Sadaqqat
Ahmad, der Vorsteher der Ahmadiya
Moschee in Zürich – schrieb einen besorgten Brief an BR Calmy-Rey.
SONDERTEIL GAZA
(bitte pop-up weg klicken und gleich auf
einen Beitrag klicken, dann verschwinden alle unangenehmen Nebengeräusche).
Dokumentation
wird ständig aktualisiert.
Norwegische
Anwälte reichen Klage gegen »Israels Kriegskabinett« ein.
Jürgen C.
Külbel
Am Mittwoch, drei Monate nach Ende der israelischen
Terroroffensive»Gegossenes Blei«, reichten die norwegischen Anwälte Loai
Deeb, Pål Hadler, Bent Endresen, Geir Høin, Harald Stabell und Kjell M.
Brygfjeldin Oslo Klage gegen Israel ein wegen »Verübung von Kriegsverbrechen
und schweren Menschenrechtsverletzungen in Gaza«.
VERANSTALTUNGEN
Ein Gruppe junger Schweizer Muslime war dort.
Ein Bericht darüber & ein leider sehr schlechtes Video (nur mit
Kopfhörer zu verstehen).
"Unterwegs
mit Abraham" VIOZ unterstützt das Programm seit vielen Jahren.
Nun ist der Flyer bereit.
Diskussion
zu Islam und Integration
Veranstaltung des Zentralrats der Ex-Muslime in Zürich. Hasan HATIPOGLU
(Präsident VIOZ) und NR Daniel VISCHER (Präsident
Gesellschaft Schweiz – Palästina), beide Mitglieder von GSIW waren
Podiumsteilnehmer.
Wohltätigkeitsbazar
in DIETIKON
Übereifrige
und eifrige Minarettgegner
"Befürworter der Minarettinitiative trimmen Anhänger für den
Abstimmungskampf."
Hier die geänderten Links zur Parlamentsdebatte zur
Minarettinitiative. Link
I, Link
II.
«Wir
müssen uns als Wissenschafter zur Minarettdebatte äussern»
Ein
dunkles Kapitel der Geschichte Spaniens
"An diesen Jahrestag möchte das offizielle Spanien nicht gerne erinnert
werden. Vor 400 Jahren wurden die Morisken brutal vertrieben. Ein Akt, der sich
als Bumerang erwies."
Volketswil
bekommt eine Moschee
Hier noch ein Artikel.
Heutige
Jugendliche sind wenig belastet durch negative Gottesbilder
Neues Buch/ 22 Porträts von jungen Menschen zeigen deren Glaubenswelten.
ZÜRICH - Um Muslimen, die in der grossen Mehrheit kein
Schweinefleisch essen, den Einkauf zu erleichtern, hat die Migros vor
einem halben Jahr einen markanten Sticker mit einem durchgestrichenen
Schwein eingeführt. Nach abgelaufenem Testbetrieb zieht der Grossverteiler
nun eine positive Bilanz: Der Sticker stosse bei den Kunden auf Anklang und die
Umsätze der Testprodukte seien sehr gut, sagt ein Sprecher. Die Migros will das
«Säuli»-Logo deshalb schon bald auf weiteren Produkte anbringen.
Wie
ist ein friedliches Zusammenleben zwischen Christen und Muslimen möglich?
Bekim ALIMI und Oscar BERGAMIN geben Auskunft.
Wie
sieht Kaaba von innen aus?
Seltene Videoaufnahmen.
Interview
mit Dr. Murad HOFMANN
Video der Islamischen Zeitung. Teil I, Teil II.
Ein Brief
an GSIW um in der Geiselaffäre "NOTTER" auf den
Philippinen zu intervenieren und die Antwort von GSIW.
VIOZ hat hier maßgeblich beigetragen. Vergelt's Gott
an ALLE, die dies verwirklichten.
"Hier in der
christlichen Spitalkirche heissen wir Sie herzlich willkommen. Die evang.-ref.
und die röm.-kath. Kirchen im Kanton Zürich sowie das Kantonsspital
Winterthur bieten Ihnen für Ihr individuelles Gebet die Gastfreundschaft an."
Fragebogen
einer Maturantin aus WILL zur Minarettinitiative. Antworten von KIOS,
VIOZ, GSIW u.a. IsA werden wir vom Ergebnis der Auswertung berichten.
Beteiligen Sie sich doch im Forum und füllen SIE doch auch diesen Fragebogen
aus.
Sechs Thesen zur zentralen Frage: "Warum
kann die Minarettinitiative angenommen
werden. SÜTLÜ und HANEL zur Frage: "Braucht es nicht
einen stärkeren Auftritt, eine stärkere öffentliche Distanzierung
zum fundamentalistischen Gedankengut auf Seiten Islamischer Verbände?"
Siehe unten noch den Beitrag dazu vom GSIW Gastschreiber,
Abraham DAWAT.
An verschiedene Vereine, unter anderem an VIOZ
und GSIW wurde Anfragen bezüglich Zwangsheirat in der Schweiz
herangetragen.
Es ist eine FARCE – wie hier Stimmung gemacht
wird. 2 (sprich "ZWEI") dokumentierte Fälle in der Schweiz
– aber man ist sich sicher: "die Dunkelziffer MUSS sehr hoch sein". Man spricht
von 17.000 Fällen in der Schweiz – Aber WISSEN tut man gerade mal von 2!
Und hier die Fortsetzung der Geschichte:
Zwangsheirat: Alles
nur erfunden
Das 14-jährige Mädchen aus Egerkingen hat
gestanden: Es erfand die Geschichte um eine mögliche Zwangsheirat.
Auch wenn diese Geschichte nicht wahr war, macht das gar nix. Haben wir doch gleich
einen neuen Aufhänger: BIGAMIE
Dazu sagt Tareq aus Ägypten:
Junge Muslime schreiben für den
GSIW Newsletter
Junge engagierte Muslime, teilweise angehende
Akademiker, haben sich zu aller Freude bereiterklärt, den öffentlichen
Diskurs um den ISLAM und die MUSLIME in der Schweiz mit ihren Beiträgen mit
zu gestalten.
Es steht zu hoffen, dass mehr Muslime (dürfen
auch ältere sein) diese Möglichkeit wahrnehmen und über unser Medium nicht nur
ihre Positionen zu aktuellen Themen aus muslimischer Sicht ganz allgemein
veröffentlichen, sondern dadurch auch miteinander bekannt werden, um einen,
sagen wir mal – muslimischen PUBLIC "think tank" zu formen beginnen, der seine
Vorstellungen in öffentlichem Gespräch zur Diskussion freigibt. ISA.
Der Artikel kann auch im GSIW
Forum gelesen und öffentlich diskutiert werden.
Antwort auf:
"Braucht es nicht einen stärkeren Auftritt, eine stärkere öffentliche Distanzierung zum fundamentalistischen
Gedankengut auf Seiten Islamischer Verbände? Gerade im Vorfeld der Abstimmung über die Minarett-Initiative? Oder
braucht es das gerade eben nicht?"
Autor: Abraham
DAWAT
Ich glaube es gibt kaum eine Sendung oder sonst einen
Auftritt eines Vertreters muslimischer Organisationen in der Schweiz, der sich
nicht klar von fundamentalistischem bzw. terroristischem Gedankengut
distanziert. Wenn man in den Archiven der Sendungen des Schweizer Fernsehens
oder von Schweizer Radiostationen nachforschen würde, so würden Sie eindeutig
zu diesem Ergebnis kommen.
Das Problem muss also wo anders liegen: Dass die
Kommunikation bzw. die Verständigung
zwischen der islamischen Welt und dem Christentum bzw.
seinem Nachfolger dem Westen nicht gut funktioniert, zeigen deren 1300 jährige
Geschichte. Bilder, Traumata und
Geschehnisse die im kollektiven Gedächtnis verankert
sind, auch wenn sie sich vor hunderten von Jahren ereignet haben, können nicht
einfach durch, mit professionellem Marketing begleitete, öffentliche Kundgebungen
oder Auftritte neutralisiert werden. Ich befürchte mit dieser Situation muss
vorerst gelebt werden. Wenn Sie aber mit stärkerem Auftritt z.B.
Demonstrationen und Kundgebungen meinen, bei denen diese Distanzierung zum
Ausdruck gebracht werden soll, so glaube ich, dass dieser Weg gläubigen
Muslimen nicht sehr zusagt. Der Islam ist nicht, wie eine Ideologie oder eine
soziale oder politische Idee, die das Ziel hat möglichst viele Menschen zu
"missionieren" oder sich gut zu "verkaufen". Er ist wie ein
verborgener Schatz, der durch Oberflächlichkeit nicht erkannt wird und nur
durch diejenigen welche wirklich Suchen, gefunden werden kann. Es ist aber
leider wahr, dass heutzutage fast alle Religionsgemeinschaften von diesem
Sendungsbewusstsein ergriffen sind, das aber meiner Meinung nach nicht mit dem
Geist des Islams zusammen geht. Deshalb ist vielleicht der von Ihnen geforderte
Weg angesichts der Verwirrungen der Moderne, ein notwendiges Übel.
Was das Vorfeld dieser Initiative betrifft, so ist wahrscheinlich das
Ruhebewahren und die Geduld der weisere Weg und vielleicht auch der
erfolgreichere. Lärm und aufgebrachte Emotionen liegen schon zu viel in der
Luft. Besonders jetzt scheinen stärkere Auftritte und öffentliche
Stellungnahmen eher politisch motiviert, als der Wahrheit verpflichtet.
Replik
zu Elham MANEAS «Ich will nicht mehr
schweigen. Der Islam, der Westen und die Menschenrechte»
Brüder KITABI
In einem am
6. April in der Tageszeitung Die
Südostschweiz verfassten Artikel über Elham Manea und ihr kürzlich
erschienenes Buch «Ich will nicht mehr
schweigen. Der Islam, der Westen und die Menschenrechte» legt die Autorin
des Buches ihre Vision eines „humanistischen Islams“ dar. Anlass zu einem
Kommentar dazu gaben unzählige unhaltbare Aussagen Maneas aus muslimischer
Sicht. Hier soll aber lediglich auf den erheblichsten Irrtum von Manea
bezüglich des Wesens des Qur’ans eingegangen werden. Zum Schluss werden wir
kurz ihre Haltung gegenüber den Muslimen in der Schweiz kommentieren.
Das Wesen des Qur’ans
Manea
stellt in diesem Artikel die Behauptung auf: «Es fällt uns [Muslimen] schwer, die göttliche von der menschlichen
Dimension des Korans zu unterscheiden.» Diese Aussage lässt den Anschein
entstehen, unter den Muslimen wäre eine solche Debatte vorhanden.
Tatsächlich
gab es aber in der ganzen Geschichte der muslimischen Völker nie einen
Zweifel
über den göttlichen Ursprung des Qur’ans und dies ist bis heute der Fall. Die
im Westen durch starke Medienpräsenz verbreiteten unorthodoxen – um einen
christlichen
Begriff
auszuleihen - Meinung von einzelnen Individuen und Randgruppen, wie diejenige
von Manea, ändern an dieser Tatsache nichts.
Die Muslime
geben dem Konzept der Offenbarung eine sehr spezielle Bedeutung, welche eine
ganz andere ist als diejenige einer Inspiration (womit beispielsweise die
Christen ihr Neues Testament bezeichnen). Gott schickt uns von Seinem Schatz
etwas Seiner Weisheit, um die Menschheit zu informieren und zu führen, welche
sonst gleichsam blinden Kreaturen auf der Erde herumwandern würden. Die Wörter,
in welchen diese Offenbarung ihre Form annimmt, unterliegen nicht menschlicher
Wahl, sie sind Gottes Wahl. Selbst die Sprache des Buches ist Teil der
Offenbarung und kann nicht von ihr separiert werden. Deshalb ist eine Übersetzung,
zwar nützlich und nötig, nicht der Qur’an. Für uns Muslime ist deshalb dieses
Buch im wahrsten Sinne des Wortes göttliche Rede. Darin ist jedes Wort exakt
was es sein muss und kann niemals durch ein anderes Wort ersetzt werden. Was
bedeutet, dass das Unendliche ein Ausdrucksmittel in den Beschränkungen des
Endlichen findet. Es heisst, dass jeder Vers – und sogar jedes Wort – eine Varietät von Bedeutungen auf verschiedenen
Ebenen des Verstehens hat. Es ist die besondere Natur der arabischen Sprache,
welches dies möglich macht.
Dies führt
uns zu einer Frage, welche den Muslimen im Westen oft gestellt wird und aus den
Ansichten von Elham Manea herausgelesen werden kann: Warum gibt es keine
„historische Kritik“ des Qur’ans, wie es eine der Bibel gibt? Hier scheint uns
jedoch ein einfaches Missverständnis vorzuliegen. Die Bibel besteht aus
verschiedenen Teilen, welche über mehrere Jahrhunderte zusammengetragen wurden.
Es ist möglich Zweifel an einem Teil zu haben, ohne den Rest zu bestreiten.
Aber der Qur’an ist eine einzige Offenbarung, die nur durch einen Mann
empfangen wurde. Entweder man akzeptiert den Qur’an für was er zu sein
behauptet, dann ist man ein Moslem, oder man lehnt seinen Anspruch ab und
stellt sich ausserhalb der Gemeinde des Islams.
Manea fragt
sich im Zusammenhang mit der göttlichen Natur des Qur’ans weiter: «Denn wie können Gebote, die im 7.
Jahrhundert auf der arabischen Halbinsel entstanden sind, universelle und
zeitlose Gültigkeit haben?» Diese Frage wird uns Muslimen ebenfalls oft von
den Nicht-Muslimen gestellt. Auch wird gefragt, warum wir denn zögern, den
Qur’an den Bedürfnissen der Moderne
„anzupassen“, was von Manea energisch gefordert wird. Nun, das Buch selber
beantwortet diese Frage: “Unabänderlich
sind Gottes Worte“ (Qur’an 10:64). Die Tatsache, dass er im siebten
Jahrhundert christlicher Zeitrechnung „herab gesandt wurde“, und nicht im
einundzwanzigsten, ist irrelevant. Ein englisches Sprichwort
sagt:“ You do not wear down a diamond by
constant handling” und das Vergehen der Jahrhunderte kann
nicht die Worte Gottes erodieren. Der Akt – die Offenbarung – ist in der Zeit lokalisiert,
aber sie selbst ist zeitlos. Die islamische Theologie definierte schon immer
die Essenz des Qur’ans als „ungeschaffen“
und deshalb ewig.
Was die Universalität des Islams betrifft, muss zuerst
einmal festgehalten werden, dass der Islam nie behauptet hat eine „neue“
Religion zu sein, in dem Sinne wie die meisten von uns den Ausdruck verstehen
würden. Im Gegenteil, er präsentiert sich als eine Restauration und
„Wieder-Formulierung“ der „Din-ul-Fitrah“: der beständigen Religion der
Menschen, die ewige Wahrheit, die unseren Vorfahren immer und immer wieder in
Erinnerung gebracht werden musste. In der Tat, beginnt dieser Prozess der
Offenbarung – „Erinnerung oder Mahnung“ -, wo wir begonnen haben. Weiter
behauptet der Islam auch nicht einmalig zu sein, er behauptet aber
abschliessend zu sein und deshalb die Zusammenfassung von all dem was vor ihm
kam. Nach ihm werden keine „Rettungsseile“ mehr zu der "strampelnden"
Menschheit heruntergelassen. Deshalb muss diese eine akribisch genau in ihrer
makellosen Reinheit bewahrt werden: “ Unabänderlich sind Gottes Worte“.
Das also bedeutet, dass der Grundstein des Islams, der
Qur’an, eine universelle Relevanz haben muss. Er muss geistige Nahrung bieten,
sowohl den Weisen und den Törichten, wie auch dem hoch entwickelten
Auffassungsvermögen und dem einfachen Gemüt. Und das tut er auch, und hat er auch immer getan, wie
die Geschichte unseres Glaubens beweist. Es ist die Wirkungskraft dieser Worte
– ihre Rettungs- und Transformationskraft – die für die meisten von uns den
göttlichen Ursprung des Qur’ans demonstriert. Deshalb
soll hier reichen zu sagen, dass wir als Muslime nicht fragen, wie wir das Buch
unserem Leben in der heutigen Welt anpassen können – oder mit Manea ausgedrückt
den Islam der Moderne anzupassen -,
sondern wie wir unser tägliches Leben dem Qur’an anpassen können. Das ist das
eigentliche Problem.
Zu Maneas Unverständnis den Qur’an als das zu begreifen, als was er
behauptet zu sein, muss gesagt werden, dass der Qur’an ein Buch ist, welches
sich dem voreingenommenen oder wenig reflektierten Leser nicht immer erschliesst.
Man muss die einzelnen Zeichen Gottes (die Ayats) in der Gesamtheit der
Offenbarung und im Kontext der Offenbarungsumstände betrachten. Deshalb
braucht es für das korrekte Verständnis
des Korans ohne Zweifel auch die Sunnah
unseres Propheten (saw) (Qur’an 3:31 und
33:21). Dieser hat den Qur’an durch den Erzengel Gabriel von Gott offenbart
bekommen und kennt dessen Bedeutung am besten. Tendenzen, denen nahezustehen wir auch Manea und die
Verfasserin des Zeitungsartikels vermuten, welche
den Qur’an
von der Sunnah isolieren wollen, sind grundsätzlich abzulehnen, weil dadurch
ein wesentlicher Geist der Offenbarung
verloren geht und der freien und spekulativen Interpretation der Menschen
ungebührlicher, nämlich zu weiter Platz eingeräumt wird. Beispiele hierzu
liefern die Geschichte der Theologie der Vorgängerreligionen des Islams,
nämlich das Christen- und das Judentum.
Maneas Haltung gegenüber den Muslimen in der Schweiz
Elham Manea proklamiert lautstark die Freiheit des
Andersdenkens, doch scheinbar gilt dieses Prinzip nur für ihre Meinungen. Denn
die Forderungen der hiesigen Muslime verwirft sie kurzerhand und stempelt sie
als nicht rechtsstaatlich ab. Dies beweist auch ihre Stellungnahme zur
Kopftuchfrage, wo sie die Glaubensweise Abermillionen von muslimischen Frauen
in Europa respektlos missachtet und sie auch noch bevormundet, mit der
Behauptung, die Kopftücher wären ihnen von
„Islamisten“ eingetrichtert worden. Das ist eine nicht nur sehr
wirklichkeitsfremde/unglaubhafte, sondern auch anmassende Äusserung im Europa
des 21. Jahrhunderts. Weiter begründet sie ein Kopftuchverbot in der Schule
damit, dass dies so nicht im Qur’an stünde. Doch hiermit widerspricht sie sich
selbst, denn zu Beginn stellte sie noch überhaupt die Authentizität des Qur’ans
in Frage, dann aber bezieht sie sich genau auf denselben Qur’an. Was bezweckt nun Manea mit dieser Willkür?
Um ihre Meinung zu bekräftigen bedient sie sich zudem der
allgemein populären Drohung der Entstehung einer Parallelgesellschaft. Die
Bedürfnisse von tausenden Muslimen werden somit als gefährliche Sonderwege, ja
schlimmer noch, als eine Bedrohung der demokratischen Grundwerte der Schweiz
abgestuft. Der Humanismus ist eine Weltanschauung, die sich an den Interessen,
den Werten und der Würde des einzelnen Menschen orientiert. Toleranz und
Gewissensfreiheit gelten als wichtige humanistische Prinzipien menschlichen
Zusammenlebens. Doch Manea, die sich ihrer Meinung nach zu den humanistischen
Prinzipien bekennt, tritt die Meinung anderer, seien sie nun richtig oder
falsch interpretiert, mit Füssen.
Die Brüder Kitabi, Kommentare und Anregungen an simsalabim66@hotmail.com
Die Darlegungen zum Qur’an sind zu einem grossen Teil den
Reden von Charles le Gai Eaton
entnommen.
Link zum Artikel: http://www.suedostschweiz.ch/medien/archiv/text/detail.cfm?id=615751&aktuellid=576391
Link zum Artikel: http://www.suedostschweiz.ch/medien/archiv/text/detail.cfm?id=615751&aktuellid=576391
Mit besten Grüssen
M.HANEL – VP GSIW