Das Wort "LIEB" im Qur'an

 

2: 69

Sie sagten: "Bete für uns zu deinem Erhalter, dass Er uns klar mache, welcher Farbe sie sein solle." [Moses] antwortete: "Seht, Er sagt, es soll eine gelbe Kuh sein, hell im Ton, lieb ihrem Besitzer!"

 

 

2: 93

UND SEHT! Wir haben euren heiligen Eid angenommen indem wir den Berg Sinai hoch über euch hielten [und sprachen], "Haltet mit all eurer Kraft fest an dem, was Wir euch gewährten, und haltet euch daran!" [Doch] sie sagten, "Wir haben gehört, aber wir gehorchen nicht”[1] – denn ihre Herzen sind bis zum Übergehen mit Liebe zum (goldenen) Kalb erfüllt, weil sie sich weigern, die Wahrheit anzuerkennen.[2] Sprich: "Widerwärtig ist, was dieser [falscher] Glaube euch auferlegt – wenn ihr wirklich Gläubige seid!"

 

 

2: 105

Weder lieben es jene unter den Anhängern früherer Offenbarungen, die darauf versessen sind die Wahrheit zu leugnen, noch jene, welche anderen Wesen außer Gott Göttlichkeit zuschreiben, zu sehen, dass Gutes[3] euch von eurem Erhalter herabgesandt wird; doch Gott erwählt für Seine Gnade wen Er will – denn Gott ist grenzenlos in Seiner weiten Großzügigkeit.

 

 

2: 165

Und doch gibt es Leute, die sich entscheiden, an Wesen zu glauben, die vorgeblich Gott gleichkommen,[4] [und] diese zu lieben, wie es [nur] Gott zukommt geliebt zu werden: wohin­gegen jene, die zum Glauben gelangt sind, Gott mehr lieben als alles andere. Wenn jene, die dazu neigen Übles zu tun, nur sehen könnten – sehen, wie sie [am Tag der Auferstehung] zu leiden haben werden[5]– dass alle Macht alleine Gottes ist, und dass Gott streng in [der Zuweisung] der Strafe ist!

 

 

2: 190

UND KÄMPFT um der Sache Gottes wegen gegen jene, die Krieg gegen euch führen,

doch begeht keine Aggression – denn wahrlich, Gott liebt keine Aggressoren.[6]

 

 

2: 195

Und spendet [großzügig] um der Sache Gottes wegen, und lasset eure eigenen Hände euch nicht ins Verderben werfen;[7] und seid beständig im Gutes tun; seht, Gott liebt die Gutes Tuenden.

 

 

2: 204

NUN GIBT ES HIER eine Art von Mensch,[8] dessen Ansichten über das dies­seitige Leben euch enorm gefallen, und [dies umso mehr] als er Gott als Zeugen für das aufruft, was er im Herzen trägt, und darüber hinaus ist er außerordentlich sprachge­wandt.[9]

 

2: 205

Doch jedes Mal wenn er die Oberhand gewinnt, wandelt er über die Erde, Verderben stiftend und zerstört [der Menschen] Ackerbau und Nachkommen:[10]

und Gott liebt nicht das Verderben.

 

 

2: 216

KÄMPFEN ist euch vorgeschrieben, selbst wenn es euch verhasst ist; doch es kann sehr

gut sein, dass ihr eine Sache hasst, während sie gut für euch ist, und es kann sehr gut

sein, dass ihr eine Sache liebt, während sie schlecht für euch ist: und Gott weiß,

wohingegen ihr nicht wisst.[11]

 

 

2: 222

UND SIE werden dich über die monatliche Regelblutung [der Frauen] befragen. Sprich: "Dies ist ein Zustand der Verwundbarkeit. Haltet euch daher während der Menstruation von den Frauen fern und nähert euch ihnen nicht, bis sie gereinigt sind; und wenn sie gereinigt sind, gehet bei ihnen ein, wie Gott es für euch zu tun festgelegt hat."[12] Wahr­lich Gott liebt jene, die sich Ihm in Reue zuwenden[13] und liebt jene, die sich rein halten.

 

 

2: 276

Gott verwehrt allem Wuchergewinn jeden Segen, wohingegen er Wohltaten mit mannig­faltiger Vermehrung segnet.[14] Und Gott liebt keinen, der eigensinnig undankbar ist und auf sündhaftes Vorgehen besteht.

 

 

3: 31

Sprich [O Prophet]: "Wenn ihr Gott liebt, folgt mir [und] Gott wird euch lieben und euch eure Sünden vergeben; denn Gott ist Viel-Vergebend, ein Gnaden-Gewährender."

 

3: 32

Sprich: "Achtet Gott und den Gesandten." Und wenn ihr euch abwendet – wahrlich, Gott liebt jene nicht, welche die Wahrheit leugnen.

 

 

3: 57

wohingegen Er jenen, die am Glauben festhalten und gute Werke tun, ihren vollen Lohn vergilt: denn Gott liebt nicht die Übles Tuenden."

 

 

3: 76

Nein, denn [Gott kennt] jene, welche ihr Abkommen mit Ihm einhalten,[15] und sich Seiner bewusst sind: und, wahrlich, Gott liebt jene, die sich Seiner bewusst sind.

 

 

3: 119

Seht! Ihr seid es, [die bereit sind] sie zu lieben, doch sie werden euch nicht lieben, auch wenn ihr an alles der Offenbarung glaubt.[16] Und wenn sie mit euch zusammen­treffen, versichern sie, "Wir glauben [wie ihr glaubt]"; doch wenn sie sich alleine finden, beißen sie sich in die Finger vor lauter Wut gegen euch.

Sprich: "Vergeht in eurer Wut! Seht, Gott hat volles Wissen darüber, was in den Herzen [der Menschen] ist!"

 

 

3: 133

Und wetteifert miteinander die Vergebung eures Erhalters zu erlangen, und zu einem Paradies zu gelangen, das so weit ist, wie die Himmel und die Erde, welches für die Gottesbe­wussten vorbereitet worden ist,

 

3: 134

die [in Seiner Sache] spenden, sowohl in Zeiten der Fülle, wie in knappen Zeiten, und die ihren Zorn in Schach halten, und ihren Mitmenschen vergeben, weil Gott die Gutes-Tuenden liebt;

 

 

3: 140

Wenn euch Unglück[17] befällt, [wisset, dass] gleiches Unglück [andere] Menschen auch

schon getroffen hat; denn Wir teilen solche Tage [des Glücks und des Unglücks] den Menschen abwechselnd zu: und [dies] darum, dass Gott jene kennzeichne, die zum Glauben gelangt sind, und unter euch jene erwähle, die [mit ihren Leben] der Wahrheit Zeugnis ablegen[18] - denn Gott liebt keine Übeltäter

 

 

3: 146

Und manch einer der Propheten, dem viele Gott ergebenen Männer folgten, hatte [in der Sache Gottes zu kämpfen]: und sie verzagten nicht auf Grund dessen, was sie in der Sache Gottes zu erleiden hatten, noch ermüdeten sie, noch erniedrigten sie sich [vor dem Feind], denn Gott liebt jene, die im Unglück standhaft bleiben;

 

3: 147

und alles was sie sagten, war: "O unser Erhalter! Vergib uns unsere Sünden und den Mangel an Mäßigung in unseren Taten! Und festige unsere Schritte, und steh uns bei gegen jene, welche die Wahrheit leugnen!"

 

3: 148

worauf ihnen Gott den Lohn dieser Welt gewährte, und auch den vorzüglichsten Lohn im nächsten Leben; denn Gott liebt die Gutes Tuenden.

 

 

3: 188

Glaube nicht, dass jene, die über das frohlocken, was sie ersonnen haben, und es lieben, für etwas gelobt zu werden, was sie nicht getan haben[19] - glaube nicht, dass sie der Pein entkommen: denn schmerzliches Leid erwartet sie [im nächsten Leben].

 

 

4: 36

UND BETET Gott [alleine] an, und schreibt neben Ihm, nicht in irgendeiner Weise irgendetwas anderem Göttlichkeit zu.[20] Und tut Gutes euren Eltern, und euren nahen Verwandten, und den Waisen, und dem Bedürftigen, und dem Nachbarn aus euren Leuten, und dem Nachbarn, der ein Fremder ist,[21] und dem Freund an deiner Seite, und dem Reisenden, und dem, den du rechtens besitzt.[22] Wahrlich, Gott liebt keinen jener, die voll der Egozentrik, in überheblicher Weise handeln;

 

4: 37

[auch nicht] die geizig sind, und andere zum Geiz anhalten, und verbergen, was Gott ihnen aus Seiner Huld gewährt hat; und so haben Wir schändliche Strafe für alle vorbereitet, welche derart die Wahrheit leugnen.

 

4: 38

Und [Gott liebt nicht] jene, die ihren Besitz für andere ausgeben, [nur] damit sie von den Men­schen beachtet und gelobt werden, wo sie doch weder an Gott, noch den Jüngsten Tag glauben; und der, welcher Satan als seinen Seelenfreund hat, welch bösen Seelenfreund hat er![23]

 

 

4: 73

Doch wenn euch Gutes von Gott zukommt, sagt solche Person[24] gewiss – als ob die Liebe zwischen dir und ihm nie in Frage gestanden hätte – "O wäre ich nur bei ihnen gewesen, und hätte so [Anteil an ihrem] großen Triumph gehabt!"

 

 

4: 107

Dennoch, tritt nicht für jene ein, die falsch gegen ihr eigenes Selbst sind:[25]

wahrlich, Gott liebt jene nicht, die das ihnen Anvertraute verraten und auf sündhaftes Vorgehen bestehen.

 

 

4: 125

Und wer wäre wohl vortrefflicher im Glauben, als der, welcher sein ganzes Wesen Gott unterwirft und darüber hinaus noch ein Gutes Tuender ist, und dem Glauben Abrahams folgt, der sich von allem Falschen abwandte – und der erkennt, dass Gott mit Seiner Liebe den Abraham erhöht hat?[26]

 

 

5: 13

Deshalb, weil sie ihren geheiligten Eid[27] gebrochen haben, wiesen Wir sie zurück und ließen ihre Herzen hart werden – [sodass nun] sie die Bedeutung der [offenbarten] Worte entstellen, sie aus ihrem Zusammenhang reißen;[28] und Vieles haben sie von dem ver­gessen, was zu erinnern ihnen geboten worden war; und von ihnen allen, ausgenom­men einige wenige, wirst du Verrat erleben. Doch vergib ihnen und ertrage; wahrlich, Gott liebt die Rechtschaffenen.

 

 

5: 18

Und [beide,] die Juden und Christen sagen, "Wir sind Gottes Kinder[29] und Seine Lieblinge". Sprich: "Warum dann, lässt Er euch eurer Sünden wegen leiden? Nein, ihr seid nur Wesen Seiner Schöpfung. Er vergibt wem Er will, und lässt leiden, wen Er will; denn Gottes ist die Herrschaft über die Himmel und die Erde und all dessen, was dazwischen ist, und bei Ihm ist das Ende jeder Reise."

 

 

5: 54

O ihr, die ihr zum Glauben gelangt seid! Wenn ihr jemals euren Glauben aufgebt,[30] so wird Gott beizeiten ein Volk [an eurer Stelle] hervorbringen, welches Er liebt und das Ihn liebt – demütig gegenüber den Gläubigen und stolz gegenüber all jenen, welche die Wahrheit leugnen; [Leute,] die sich hart in der Sache Gottes anstrengen, und nicht fürchten, getadelt zu werden, von irgendeinem, der sie tadeln möge; solches ist die Gunst Gottes, die Er gewährt, wem immer Er will. Und Gott es ohne Ende, Allwissend.

 

 

5: 64

Und die Juden sagen, "Gottes Hand ist gefesselt!" Ihre eigenen Hände sind gefesselt; und [von Gott] verworfen sind sie, wegen dieser ihrer Behauptungen.[31] Nein, vielmehr sind Seine Hände weit ausgestreckt; Er ergießt [Huld] wie Er es will. Aber alles, was dir [O Prophet] von deinem Erhalter herabgesandt wurde, wird bestimmt viele von ihnen noch halsstarriger in ihrer maßlosen Überheblichkeit und ihrem Leugnen der Wahrheit machen. Und so haben Wir bis zum Auferstehungstag Feindschaft und Hass unter die Befolger der Bibel gesetzt;[32] jedes Mal, wenn sie die Feuer des Krieges entzünden, löscht Gott sie aus,[33] und sie bemühen sich sehr, Verderben auf Erden zu verbreiten; und Gott liebt nicht die Verderben Verbreitenden.

 

 

5: 87

O IHR, die ihr zum Glauben gelangt seid! Versagt euch nicht selbst der guten Dinge im

Leben, die euch Gott erlaubt gemacht habt,[34] doch überschreitet nicht die Grenzen dessen, was recht ist; wahrlich Gott liebt nicht jene, welche die Grenzen dessen überschreiten, was rechtens ist.

 

 

5: 93

Jene, welche zum Glauben gelangt sind und gute Werke tun, begehen keine Sünde wenn sie, was sie wollen, zu sich nehmen,[35] solange sie Gottes eingedenk sind und [wirklich] glauben und rechtschaffen handeln, und weiterhin Gottes eingedenk bleiben und glauben, und stets Gottes mehr bewusst werden,[36] und daran festhalten, Gutes zu tun, denn Gott liebt die Gutes Tuenden.

 

 

6: 76

Dann, als die Nacht ihn in ihrer Dunkelheit überschattete, erblickte er einen Stern; [und] er rief, "Dies ist mein Erhalter!" – doch als dieser unterging, sprach er, "Ich liebe keine Dinge die vergehen."

 

 

6: 141

Es ist doch Er, der Gärten ins Sein gebracht hat, sowohl die kultivierten, wie auch die wild gedeihenden[37] - und die Dattelpalme, und Felder die vielerlei Früchte hervor­bringen, und den Olivenbaum, und den Granatapfel; [alle] einander ähnlich und doch so verschieden![38] Esst von ihren Früchten, wenn sie gereift sind, und gebt [den Armen] ihren Anteil am Tag der Ernte. Und verschwendet nicht [Gottes Huld]; wahrlich, Er liebt die Verschwender nicht!

 

 

7: 31

O KINDER Adams! Verschönt[39] euch für jede gottesdienstliche Handlung, und esst und trinkt [nach Laune], doch verschwendet nicht: wahrlich Er liebt die Verschwender nicht!

 

 

7: 55

Ruft zu eurem Erhalter in Demut, und in der Verschwiegenheit eurer Herzen. Wahrlich, Er liebt nicht jene, welche die Grenzen dessen überschreiten, was richtig ist:

 

 

7: 79

Und [Salih] wandte sich von ihnen ab und sprach: "O mein Volk! Wahrlich, ich über­brachte euch meines Erhalters Nachricht und gab euch guten Rat: doch ihr liebtet jene

nicht, die [euch] gut berieten."

 

 

7: 189

ER IST ES, der euch [alle] aus einem einzigen Lebewesen erschaffen hat, und aus diesem seinen Partner hervorbrachte, damit sich der Man [in Liebe] zur Frau hingezogen fühlen möge.[40] Und daher, als er sie umarmt hatte, empfing sie [was zuerst] eine leichte Last [ist], und trug sie in sich. Dann, als sie [mit dem Kinde] schwer wurde, riefen sie beide zu Gott, ihrem Erhalter, "Wenn Du uns wirklich ein gesundes [Kind] schenkst, werden wir gewiss unter den Dankbaren sein!"

 

 

8: 58

oder, wenn du Grund hast, Verrat[41] von Leuten zu befürchten [mit welchen du ein Abkommen hast], so wirf es ihnen in gleicher Weise zurück:[42] denn wahrlich, Gott liebt nicht die Verräter!

 

 

9: 4

Doch von jenen, welche Anderem neben Gott Göttlichkeit zuschreiben, sollen die [Leute] ausge­nom­men sein,[43] mit welchen ihr [O Gläubige] ein Abkommen geschlossen habt und die danach in keiner Weise verabsäumten, ihre Verpflichtungen euch gegenüber zu erfüllen, und niemandem gegen euch geholfen haben: haltet daher euer Abkommen mit ihnen bis zum vereinbarten Zeitpunkt.[44] Wahrlich, Gott liebt jene, die Seiner gedenken.

 

 

9: 7

WIE KANN von Gott und Seinem Gesandten mit jenen, welche Anderem neben Gott Göttlichkeit zuschreiben, ein Abkommen geschlossen werden,[45] außer mit jenen [von ihnen], mit welchen ihr [Gläubigen] einen Vertrag bei dem sakrosankten Haus der Anbetung geschlossen habt?[46] So lange sie euch gegenüber treu bleiben, bleibt ihnen treu: denn, wahrlich Gott liebt jene, die Seiner eingedenk sind.

 

 

9: 23

O IHR, die ihr zum Glauben gelangt seid! Nehmt nicht eure Väter und Brüder zu Verbündeten, wenn diesen das Leugnen der Wahrheit lieber ist, als der Glaube: daher gilt für jene von euch, welche sich mit ihnen verbünden, dass sie Übeltäter sind![47]

 

9: 24

Sprich: "Wenn euch eure Väter und Söhne und eure Brüder und eure Ehepartner und euer Klan und die weltlichen Dinge, die ihr erworben habt und euer Geschäft, dessen Rückgang ihr befürchtet, und eure Häuser, in welchen ihr euch vergnügt – [wenn euch all das] lieber ist als Gott und Sein Gesandter, und das Bemühen in Seiner Sache, dann wartet bis Gott Seinen Willen kundtut;[48] und [wisset:] Gott begnadet ein frevlerisches Volk nicht mit Seiner Rechtleitung."

 

 

9: 108

Setzt niemals euren Fuß in solch einen Ort![49] Nur ein Gebetshaus, welches vom ersten Moment an im Gedenken Gottes errichtet wurde, ist es wert betreten zu werden[50] - [ein Gebetshaus] in welchem die Menschen sich danach sehnen, in Reinheit zu wachsen: denn Gott liebt alle, welche sich reinigen.

 

 

11: 42

Und sie fuhr mit ihnen davon, durch Wellen, so hoch wie Berge.

Da [in diesem Moment] rief Noah seinem Sohn zu, der sich [von den anderen] fern gehalten hatte: "O mein lieber Sohn![51] Komm an Bord zu uns und bleibe nicht bei jenen, welche die Wahrheit leugnen!"

 

 

11: 90

Daher bittet euren Erhalter euch eure Sünden zu vergeben und alsdann kehrt euch in Reue zu Ihm – denn, wahrlich, mein Erhalter ist ein Spender der Barmherzigkeit, ein Quell der Liebe!"

 

 

12: 5

[Jakob] antwortete: "O mein lieber Sohn![52] Erzähle diesen Traum nicht deinen Brüdern, damit sie [nicht aus Neid] Übles gegen dich planen; wahrlich, Satan ist des Menschen offenkundiger Feind![53]

 

 

12: 8

NUN sprachen [Josephs Brüder zueinander:] "Wahrlich, Joseph und sein Bruder [Benjamin] sind unserem Vater lieber als wir, obwohl wir so viele sind.[54] Hört, unser Vater leidet bestimmt an einer geistigen Verirrung!"[55]

 

 

12: 30

NUN redeten die Frauen der Stadt [folgendes zueinander]: "Die Frau dieses vornehmen Herrn versucht ihren Sklavenjungen dazu zu bringen, dass er sich ihr hingibt! Ihre Liebe zu ihm hat ihr Herz durchbohrt; wahrlich, wir sehen, dass sie zweifellos an einer Verirrung leidet!"[56]

 

 

14: 1

Alif. Lam. Ra.[57]

EINE GÖTTLICHE SCHRIFT [ist diese Offenbarung] die Wir auf dich herabgesandt haben, damit du auf Geheiß deines Erhalters alle Menschheit aus den Tiefen der Dunkelheit ins Licht bringen mögest: auf einen Weg, der zum Allmächtigen, dem Einen führt, dem alles Lob gebührt -

 

14: 2

zu Gott, dem alles gehört, das in den Himmeln und auf Erden ist.

Doch wehe jenen, welche die Wahrheit leugnen: denn schwere Strafe

 

14: 3

erwartet jene, welche das Leben dieser Welt als das einzige Objekt ihrer Liebe erwählt haben,[58] es allem [Gedanken an das] Leben im Jenseits vorziehen, und die andere vom Pfad zu Gott abwenden und diesen krumm erscheinen lassen. Solche wie diese sind wahrlich weit in die Irre gegangen!

 

 

15: 47

Und [bis dahin] werden Wir jedwede unwürdigen Gedanken oder Gefühle, die in ihren Brüsten [verblieben] sind, entfernt haben, [und sie sollen] als Brüder [ruhen], einander [in Liebe] anblickend, auf Thronen der Glückseligkeit.[59]

 

 

16: 23

Wahrlich, Gott kennt all das, was sie geheim halten, wie auch all das, was sie nach draußen bringen – [und], wisset, Er liebt jene nicht, die sich dem Hochmut hingeben,

 
16: 24

und [jene], die stets, wenn sie gefragt werden, "Was ist es, das euer Erhalter herabgesandt hat?" – zu antworten pflegen, "Geschichten aus alten Zeiten!"[60]

 

 

18: 80

"Und was den jungen Mann betraf, so waren seine Eltern [wahrhaft] Gläubige – wohin­gegen wir jeden Grund zu fürchten hatten,[61] dass er bitteren Kummer wegen übermäßiger Bösartigkeit [seinerseits] und der Leugnung jeglicher Wahrheit über sie bringen werde:

 

18: 81

und so wünschten wir, dass ihr Erhalter ihnen an seiner Stelle [ein Kind von] größerer Reinheit und [ihnen] in liebender Zuneigung näher, gewähren möge."

 

 

19: 93

Nicht eines aller [Wesen] die im Himmel sind oder auf Erden, erscheinen vor dem Allgnädigsten anders, als ein Diener:[62]

 

19: 94

wahrlich, Er hat vollständige Kenntnis über sie und hat sie in [unfehlbarer] Zählung abgezählt;

 

19: 95

und jeder von ihnen wird am Tag der Auferstehung vor Ihm in verlassenem Zustand erscheinen.[63]

WAHRLICH, jene, welche zum Glauben gelangen und rechtschaffen handeln, wird der Allergnädigste mit Liebe beschenken:[64]

 

 

20: 39

"Lege ihn in einen Korb und wirf diesen in den Fluss, und dann wird ihn der Fluss ans Ufer werfen, [und] einer, der Mir ein Feind ist und auch ihm ein Feind ist, wird ihn adoptieren."[65]

Und [derart früh] habe Ich Meine Liebe über dich ergossen – und [dies] damit du unter Meinem Auge gebildet würdest.[66]

 

 

22: 5

O MENSCHEN! Wenn ihr in Zweifel über die [Wahrheit der] Auferstehung seid, [erinnert euch daran, dass:] wahrlich, Wir haben [jeden von euch] aus Staub erschaffen, dann aus einem Tropfen Sperma, dann aus einer Keimzelle, dann aus einem [in sich selbst] vollständigen Stück Embryo, der doch noch nicht ganz vollständig ist,[67] so dass Wir euch [eure Herkunft] klar machen. Und was immer Wir wünschen [dass es geboren wird] lassen Wir in den Schößen [der Mütter] für eine [von Uns] bestimmte Zeit verweilen, und dann bringen Wir es als Kindlein hervor und [erlauben euch zu leben] damit [manche von euch,] ihr zur Reife gelangen mögt; denn unter euch sind solche, die [in der Kindheit] zu sterben haben, so wie auch mancher unter euch im Alter in einen äußerst elenden Zustand kommt und nichts mehr von dem weiß, was er einst so gut wusste[68]. Und [wenn ihr, O Menschen immer noch im Zweifel über die Auferstehung seid, denkt an folgendes:] ihr seht die Erde ausgetrocknet und leblos liegen – und [plötzlich] wenn Wir Wasser auf sie hernieder senden, beginnt sie sich zu regen, schwillt an und bringt jede Art liebreizender Pflanzen hervor!

 

 

22: 38

Wahrlich, Gott wird alles [Übel] von jenen fernhalten, welche zum Glauben gelangt sind; [und,] wahrlich, Gott liebt keinen, der ihm Anvertrautes missbraucht und der ohne Dankbarkeit ist.[69]

 

 

26: 100

Und nun haben wir (die Bewohner der Hölle) niemanden, der Fürsprache für uns einlegte,

 

26: 101

noch einen liebenden Freund.

 

 

28: 56

WAHRLICH, du kannst nicht jeden rechtleiten den du liebst; vielmehr ist es Gott der den rechtleitet, der [rechtgeleitet werden] will;[70] und Er kennt alle, welche rechtgeleitet werden möchten.[71]

 

 

28: 76

[NUN,] SEHT, Qarun war einer aus dem Volke des Moses;[72] doch hochfahrend stellte er sich über sie – einfach deswegen, weil Wir ihm solche Reichtümer gewährt hatten, dass seine Schatztruhen alleine sicherlich zu schwer für eine Truppe von zehn Mann oder mehr gewesen wären.[73] Als seine Leute [seinen Hochmut erkannten,] sprachen sie zu ihm: "Frohlocke [deines Reichtums wegen] nicht, denn, wahrlich Gott liebt jene nicht, die sich über [nutzlose Dinge] freuen!

 

28: 77

Suche stattdessen durch das, was Gott dir gewährt hat das [Gute im] jenseitige[n] Leben,[74] ohne dabei dennoch deinen [rechtmäßigen] Anteil an dieser Welt zu vergessen;[75] und tue Gutes [den Anderen], so wie Gott dir Gutes getan hat; und suche nicht Verderben auf Erden zu verbreiten, denn Gott liebt nicht die Verderben Verbreitenden.

 

 

29: 25

Und [Abraham] sprach: "Ihr habt aus keinem anderen Grund gewählt, Götzen anstatt Gott anzubeten, um einen Bund der Liebe[76] zwischen euch im Leben dieser Welt zu haben,[77] doch dann, am Tag der Auferstehung werdet ihr einander nicht anerkennen und einander verfluchen – denn euer aller Ziel wird das Feuer sein, und keinen werdet ihr haben, euch zu retten."

 

 

30: 21

Und unter Seinen Wundern ist dies: Er erschafft für euch Partner aus eurer eigenen Art,[78] damit ihr euch zu ihnen hingeneigt fühlen mögt, und Er erweckt Liebe und Zärtlichkeit zwischen euch; darin, seht, sind wahrlich Botschaften für Leute die denken!

 

 

30: 45

damit Er jene aus Seiner Huld belohnen möge, die zum Glauben gelangt sind und rechtschaffen gehandelt haben. Wahrlich, Er liebt jene nicht, welche sich weigern die Wahrheit anzuerkennen –

 

30: 46

denn unter Seinen Wundern ist dies; Er sendet [Seine Botschaften, wie] die Winde, welche frohe Botschaft mit sich tragen,[79] so dass Er euch Seine Huld [durch den Leben spendenden Regen] schmecken lassen möge, und dass die Schiffe nach Seinem Geheiß segeln mögen, und dass ihr nach einigen Seiner Gnaden trachtet, und auf dass ihr Grund haben mögt, dankbar zu sein.

 

 

31: 13

Und, hört, Luqman sprach ermahnend zu seinem Sohn: "O mein lieber Sohn![80] Schreibe niemandem außer Gott göttliche Kräfte zu; denn, gib Acht, solch [eine falsche] Zuschrei­bung von Göttlichkeit ist wirklich etwas fürchterlich Falsches!

 

 

31: 16

"O mein lieber Sohn", [fuhr Luqman fort,] "wahrlich, wäre da selbst etwas in der Größe eines Senfkorns und wäre es auch in einem Felsen [verborgen], oder in den Himmeln, oder in der Erde, so würde Gott es ans Licht bringen;[81] denn, seht, Gott ist unergründ­lich [in Seiner Weisheit], All-Bewusst![82]

 

31: 17

O mein lieber Sohn! Bleibe dem Gebet treu und gebiete rechtes Handeln und verbiete unrechtes Tun, und ertrage in Geduld, was immer [Übles] dir widerfahren mag; siehe, dies ist etwas, worauf man sein ganzes Herz hängen sollte!

 

31: 18

Und wende deine Wange nicht in [falschem] Stolz von Leuten ab, und wandle nicht hochmütig auf Erden; denn, siehe, Gott liebt keinen, der aus Selbstgefälligkeit auf überhebliche Weise handelt.

 

 

37: 40

Nicht so, allerdings die wahren Diener Gottes;[83]

 

37: 41

ihnen soll [im Jenseits] eine Versorgung werden, die sie erkennen als[84]

 

37: 42

Früchte [ihres irdischen Lebens]; und geehrt sollen sie sein

 

37: 43

in Gärten der Glückseligkeit,

 

37: 44

einander [in Liebe] auf Thronen des Glücks gegenübersitzend.[85]

 

 

38: 30

UND DAVID bescherten Wir Salomon [als einen Sohn – und als] welch vorzüglicher Diener [von Uns wuchs er heran]! Seht, stets wandte er sich Uns zu[86] -

 

38: 31

[und sogar] als, am Ende des Tages, schnellfüßige Rennpferde aus edler Zucht vor ihn gebracht wurden,

 

38: 32

pflegte er zu sagen, "Wahrlich, ich kam dazu die Liebe zu allem Guten zu lieben, weil ich meinen Erhalter im Sinn behalte!"[87] [Er wiederholte diese Worte, während die Renner davon stieben] bis sie vom Schleier [der Entfernung] verdeckt waren [worauf er

befahl,][88]

 

38: 33

"Bringt sie zu mir zurück!" – und er streichelte ihre Beine und ihre Hälse [in Liebe].[89]

 

 

40: 18

Daher, warne sie vor dem Tag, der immer näher kommt, an dem die Herzen die Kehle hinauf schlagen werden: keinen liebenden Freund werden die Übeltäter haben, noch einen Fürsprecher, der gehört würde:[90]

 

40: 19

[denn] Er ist des [meist] verborgenen Glanzes gewahr, und all dessen, was die Herzen zu verbergen wünschten.[91]

 

 

41: 26

Nun sagten jene, welche beharrlich darin sind, die Wahrheit zu leugnen [zu einander]: "Hört nicht auf diesen Qur'an, sondern sprecht lieber leichtfertig darüber, sodass ihr die Oberhand gewinnt."[92]

 

 

42: 22

[In diesem künftigen Leben] wirst du die Übeltäter angsterfüllt [beim Gedanken an das,] was sie verdient haben, sehen: denn [nun] muss es auf sie zurückfallen. Und auf blühenden Wiesen des Gartens [des Paradieses wirst du] jene [sehen,] welche zum Glauben gelangt sind und rechtschaffen gehandelt haben: alles was sie wünschen, werden sie bei ihrem Erhalter vorfinden: [und] dies, dies ist wahrlich eine große Gnade -

 

42: 23

solches [ist die Gnade], wovon Gott die frohe Botschaft jenen seiner Diener zukommen lässt, welche zum Glauben gelangen und rechtschaffen handeln. Sprich: [O Prophet]: "Keinen anderen Lohn verlange ich für diese [Botschaft], als [dass ihr] euren Nächsten lieben [sollt]."[93] Denn, wenn jemand [den Verdienst] einer guten Tat erwirbt, werden Wir ihm durch sie einen Zuwachs an Gutem gewähren: und, wahrlich, Gott ist Vielvergebend, stets Dankbarkeit Erwidernd.

 

 

42: 40

Doch [bedenkt, dass das Bestreben] Böses zu vergelten, auch etwas Böses werden kann:[94] daher, wer immer [seinem Gegner] vergibt und Frieden stiftet, sein Lohn ist bei Gott – denn, wahrlich Er liebt keine Übeltäter.[95]

 

 

44: 51

[Wohingegen -] wahrlich, die Gott-Bewussten werden sich in Sicherheit befinden,

 

44: 52

inmitten von Gärten und Brunnen,

 

44: 53

mit [Gewändern aus] Seide und Brokat angetan, einander [in Liebe] anblickend.[96]

 

 

47: 22

[Befrage sie:] "Würdet ihr vielleicht, nachdem ihr euch [vom Befehl Gottes] abgewandt habt, euch lieber wieder euren alten Gepflogenheiten zuwenden und Verderben auf Erden verbreiten und [erneut] die Bande der Verwandtschaft kappen?"[97]

 

 

49:7

Und wisset, dass der Apostel unter euch weilt:[98] würde er all euren Neigungen stets nachgeben,[99] kämt ihr bestimmt [als Gemeinschaft] zu Schaden. Doch Gott lässt euch [euren] Glauben lieb sein, und ihn Schönheit in eure Herzen eingeben, und hat euch jedes Leugnen der Wahrheit hassenswert gemacht, und jegliche Schändlichkeit und alles Auflehnen [gegen Gutes]. Solcherart sind wahrlich alle, welche dem rechten Weg folgen,

 

49:8

durch Gottes Freigiebigkeit und Gunst; und Gott ist Allwissend, wahrlich Weise.

49:9
Daher, wenn zwei Gruppen der Gläubigen gegeneinander streiten,[100] stiftet Frieden

zwischen ihnen; doch dann, wenn eine der beiden [Gruppen] fortfährt, sich unrecht gegen die andere zu betragen, so bekämpfet jene, welche sich unrecht verhält, bis sie zum Befehl Gottes zurückkehrt;[101] und wenn sie umkehren, schließt Frieden zwischen ihnen in Gerechtigkeit, und verfahrt fair [mit ihnen]: denn wahrlich, Gott liebt die gerecht und fair Handelnden.

 

 

56: 15

Auf Gold überzogenen Stühlen der Glückseligkeit werden sie thronen,

 

56: 16

sich auf ihnen zurücklehnend, einander [in Liebe] anblickend.[102]

 

 

56: 34

Und [mit ihnen sind ihre] Ehepartner, hoch erhoben:[103]

 

56: 35

denn seht, Wir werden sie mit frisch erneuertem Leben ins Sein gebracht haben,

 

56: 36

sie als Jungfrauen wiedererweckt haben,[104]

 

56: 37

voll der Liebe, vorzüglich zu jenen passend

 

56: 38

welche zur Rechtschaffenheit gelangt sind:[105]

 

 

57: 23

[Wisset folgendes,] damit ihr nicht über irgendetwas [Gutes] verzweifelt, das euch entgangen ist oder [übertrieben] über etwas [Gutes] frohlockt, was euch geschehen ist:[106] denn Gott liebt keinen von euch, der aus selbstgefälliger Einbildung heraus sich in angeberischer Art und Weise beträgt,[107]

 

57: 24

jene, welche geizig [mit Gottes Gaben] sind und andere zum Geiz anhalten![108] Und den, welcher [dieser Wahrheit[109], obschon er sie kennen sollte] den Rücken kehrt, wahrlich, Gott alleine ist Sich-Selbst-Genug, der, welchem alle Lobpreisung zukommt!

 

 

58: 22

Du kannst keine Leute finden, die [wirklich] an Gott glauben und an den Jüngsten Tag und [gleichzeitig] jemanden lieben, der gegen Gott und Seinen Gesandten streitet – selbst wenn sie ihre Väter, ihre Söhne oder ihre Brüder oder [andere ihrer] Verwandtschaft.[110] [Was die wirklich Gläubigen betrifft] sie sind es, in deren Herzen der Glaube eingeschrieben ist, und die Er mit Seiner Eingebung[111] gestärkt hat, und die Er [zur rechten Zeit] in, mit Wassern durchzogene Gärten heimführen wird, um darin ihre Bleibe zu nehmen. Wohlgefallen hat Gott mit ihnen und Wohlgefallen haben sie mit Ihm. Sie sind die Anhänger Gottes: O, wahrlich, sie sind die Anhänger Gottes, welche zu glückseligem Stand gelangen!

 

 

59: 9

Und [auch jene unter den Armen sollen bedacht werden] die vor ihnen,[112] bereits hier heimisch waren und im Glauben – [jene] welche alle lieben, die bei ihnen Zuflucht suchen, und die in ihren Herzen keinen Neid beherbergen ob dessen, was anderen gegeben wurde, sondern vielmehr diese sich selbst vorziehen, auch wenn die Armut ihr eigenes Los wäre:[113] denn, solche, welche vor ihren eigenen Begierden sicher sind – sie sind es, welche in Glückseligkeit versetzt werden![114]

 

 

60: 8

Doch was jene [von den Ungläubigen] angeht, die euch nicht [eures] Glaubens wegen bekämpfen, und euch auch nicht aus eurer Heimat vertrieben haben, so verbietet euch Gott nicht, ihnen gegenüber Freundlichkeit zu zeigen und in aller Gerechtigkeit mit ihnen zu verfahren:[115] denn, wahrlich, Gott liebt die gerecht Handelnden.

 

 

61: 4

Wahrlich, Gott liebt [nur] jene, die in Seiner Sache in [festen] Reihen kämpfen,[116] als wären sie eine starke und solide Festung.

 

 

61: 13

Und [obendrein wird Er euch] noch etwas anderes gewähren, etwas, was ihr inniglich liebt: Hilfe von Gott [in dieser Welt], und einen baldigen Sieg:[117] und [davon O Prophet] gib die glückliche Kunde all jenen, die da glauben.

 

 

74: 11

LASS Mich allein mit ihm [abrechnen], den Ich allein erschaffen habe,[118]

 

74: 12

und dem Ich unermesslichen Unterhalt gewährt habe,

 

74: 13

und Kinder, als Zeugen [der Liebe]

 

74: 14

und dessen Leben Ich so weiten Ausblick gab:[119]

 

74: 15

und trotz alledem, begehrt er gierig, dass Ich noch mehr gebe!

 

 

75: 20

NEIN, doch [den meisten von] euch, ist dieses flüchtige Leben lieb,

 

75: 21

und keinen Gedanken habt ihr für das künftige Leben [und den Tag des Gerichts]!

 

 

76: 27

Siehe, jene, [die Gottes nicht gedenken] lieben dieses flüchtige Leben, und lassen [alles Denken an] einen kummervollen Tag hinter sich zurück.

 

 

85: 14

Und Er allein ist wahrlich vergebend, der alles in Seiner Liebe umfängt,

 

85: 15

in erhabener Allmacht auf Seinem Thron,[120]

 

85: 16

ein unumschränkt Wirkender all Seines Wollens.

 

89: 17

Aber nein, nein [bedenket alles was ihr tut und was ihr nicht tut, O ihr Menschen]: ihr seid nicht freigebig gegen den Waisen,

 

89: 18

und ihr drängt einander nicht, den Bedürftigen zu speisen,[121]

 

89: 19

und ihr verschlingt die Erbschaft [anderer] mit verschlingender Gier,

 

89: 20

und ihr liebt den Reichtum mit grenzenloser Liebe!

 

 

94: 5 Und siehe, mit jedem Schweren kommt das Leichte:

94: 6 wahrlich, mit jeder Beschwernis kommt Erleichterung!

94: 7 Daher, wenn du frei [von Bedrückung] bist, bleibe standhaft,

94: 8 und wende dich in Liebe deinem Erhalter zu.

 

 

100: 6

WAHRLICH, gegen seinen Erhalter ist der Mensch höchst undankbar,[122]

 

100: 7

und dafür, seht, legt er wahrlich selbst Zeugnis ab:

 

100: 8

denn, wahrlich, der Liebe zu Reichtum ist er brennend ergeben.

 

 

 

 

 





[1] Es ist gut möglich, dass sie nicht genau diese Worte ausgesprochen haben; ihr folgendes Verhalten allerdings, rechtfertigt den obigen metonymischen Ausdruck.

 

[2] Wörtl., "ihren Herzen war, aufgrund ihrer Leugnung der Wahrheit, das Kalb "eingeflößt"": d.h. sobald sie sich von der ursprünglichen, von Moses überbrachten Botschaft abgewandt hatten, verfielen sie der Anbetung weltlicher Güter, symbolisiert durch das "goldene Kalb".

 

[3] d.h., Offenbarung – welche das höchste Gut(e) ist. Hier wird auf den Widerwillen der Juden und Christen angespielt, zuzugeben, dass Offenbarung auch einer anderen Gemeinschaft als der ihren zugekommen sein könnte.

 

[4] Wörtl., "da sind unter den Leuten solche, die sich [zur Anbetung] Gleichgestellte neben Gott nehmen". Für den Begriff andad, siehe die Fußnote zu Vers 22 dieser Sure.

 

[5] Wörtl., "wenn sie das Leiden sehen" (oder "Züchtigung").

 

[6] Dieser und die folgenden Verse legen unmißverständlich fest, dass für Muslime nur die Selbstvertei­di­gung (im weitesten Sinne des Wortes) Krieg rechtfertigt. Die meisten Kommentatoren stimmen darin überein, dass der Ausdruck la ta'tadu in diesem Zusammen­hang "begeht keine Aggression" bedeutet; wohingegen mit al-mu'tadin die Aggressoren, jene "die Aggression begehen" gemeint sind. Der Defensivcharakter eines Kampfes "um der Sache Gottes wegen" – das bedeutet für die ethischen Grundsätze, die von Gott vorgeschrieben sind – ist eindeutig durch den Einschub, "gegen jene, die Krieg gegen euch führen" belegt und wird in 22:39 noch weiter geklärt – "die Erlaubnis [zu kämpfen] ist jenen erteilt, gegen die unrechtmäßigerweise Krieg geführt wird", was gemäß aller verfügbaren Überlieferungen die früheste (und daher grundlegende) qur'anische Referenz zur Frage des dschihad ist (siehe Tabari und Ibn Kathir in ihren Kommentaren zu 22:39). Dass dieses frühe, fundamentale Prinzip der Selbstverteidigung als die einzig mögliche Rechtfertigung für Krieg im ganzen Qur'an hindurch aufrechter­halten wird, wird durch 60:8 belegt, wie auch durch den abschließenden Satz in 4:91, die beide später als obiger Vers offenbart wurden.

 

[7] Wörtl., "ihr könntet eure eigene Vernichtung durch das Zurückhalten von Personal und Material für diese gemeinsame Bemühung verschulden".

 

[8] Wörtl., "unter den Leuten ist er, der" (oder "solch einer"). Da es keinen guten Grund gibt anzunehmen, dass sich dies auf einen bestimmten Mann, einen Zeitgenossen des Propheten bezieht, weisen die verlässlichsten Autoritäten obiger Passage eine allgemeine Bedeutung zu (vgl. Razi). Wie der Zusammenhang zeigt, ist dies eine weitere Ausar­beitung der Anspielung aus 2:200-201, auf zwei einander widersprechende Haltungen: die Einstellung von Leuten, die nur an diesem Leben interessiert sind und die solcher Menschen, die sich auch um das Jenseits kümmern oder darum sogar noch mehr, als um das diesseitige Leben.

 

[9] Wörtl., "der Streitsüchtigste in Streitgesprächen". Nach Az-Zajjaj (zitiert von Razi), bezeichnet dies eine Person, die immer in der Lage ist, den Gegner im Streitgespräch durch die Anwendung von geschickten und oft irreführenden Argumenten zu besiegen. Es ist offensichtlich, dass sich dieser Absatz auf Leute bezieht, die plausible und oft auch bewundernswerte Ansichten hinsichtlich der Verbesserung der menschlichen Gesellschaft und zur Lage der Menschen haben und sich doch der Rechtleitung verweigern, die sie als "esoterische" Mutmaßungen in Bezug auf das Leben nach dem Tod ansehen, und die ihre ausschließliche Beschäftigung mit den Angelegenheiten dieser Welt, mit scheinbar vernünftigen Argumenten und der Betonung auf ihre eigene ethische Ausrichtung ("als er Gott als Zeugen aufruft für das, was er im Herzen trägt") rechtfertigt. Es besteht hier eine unübersehbare Gemeinsamkeit mit der hier beschriebenen geistigen Einstellung und der, von welcher in 2:8-12 gesprochen wird.

 

[10] Wörtl., "er hastet über die Erde [oder "streift über die Erde"] um Verderben in ihr zu verbreiten und Ackerland und Nachkommenschaft zu verderben". Die meisten der Kommentatoren sehen in diesem Satz die Andeutung bewusster Absicht auf Seiten der beschriebenen Person; es ist aber auch möglich, dass li in li-yufsida (im allgemeinen aufgefasst als "damit er Verderben verbreiten könne") in diesem Zusammenhang die Rolle spielt, was man in der Grammatik lam al-aqibah nennt, der Buchstabe lam wird verwendet, um eine Konsequenz anzuzeigen, d.h. ohne Rücksicht darauf, ob eine Absicht oder keine Absicht dahinter steht. (Durch meine Übertragung bleiben beide Möglichkeiten offen.) Was den Ausdruck harth anlangt (von mir mit "Ackerbau" übertragen), so bedeu­tet er in erster Linie "Gewinn" oder "Erwerb" durch Arbeit; und meint daher oft "welt­liche Güter" (siehe Lane II, 542), und besonders die Früchte die durch ackern erworben werden, wie auch das Ackerland selbst. Wenn harth in diesem Zusammenhang mit Acker­land übersetzt wird, so bedeutet dies metaphorisch menschliche Anstrengungen im Allgemeinen (siehe den umgangssprachlichen Begriff für hart "arbeiten" = hart "ackern" MMH), und soziale Anstrengungen im Besonderen. Jedenfalls meinen manche Kommentatoren – sie begründen dies mit dem qur'anischen Satz, "eure Frauen sind euch ein Acker" (2:223) – dass harth hier für "Frauen" steht (vgl. Razi, und den Philologen Al-Azhari, zitiert in Manar II, 248): und in diesem Fall bedeutete das "Verderben von Ackerland ("alles was Frucht trägt, wenn man sich darum kümmert"; MMH) und Nachkommen (dessen Ergebnis, Früchte; MMH)", das Verderben des Familienlebens, und in weiterer Folge die gesamte Familienstruktur. Nach einer der beiden Interpreta­tionen bedeutet dieser Absatz dann: Sobald die mentale Einstellung, wie sie oben beschrieben ist, allgemeine Akzeptanz erfährt und Grundlage des sozialen Betragens wird, resultiert daraus unweigerlich weit verbreiteter moralischer Verfall und soziale Desintegration.

 

[11] Soweit hier das Kämpfen angesprochen wird, muss dieser Vers in Zusammenhang mit 2:190-193 und 22:39 gelesen werden: doch wird zusätzlich eine grundsätzliche Wahrheit ausgedrückt, die auf viele Situationen anwendbar ist.

 

[12] Dies ist einer der vielen Hinweise im Qur'an auf die positive, von Gott bestimmte Natur der Sexualität.

 

[13] D.h., wenn sie gegen obige Bestimmung verstoßen haben.

 

[14] Wörtl., "wohingegen Er [den Verdienst der] Wohltaten mit Zinsen vermehrt (yurbi)".

 

[15] Einige der Kommentatoren beziehen das pers. Fürwort in 'ahdihi auf die angesprochene(n) Person oder Personen, und daher nimmt 'ahd die Bedeutung von "Versprechen" ("Bund, Vertrag"; MMH) an – daher: "[was den anlangt] der sein Versprechen erfüllt …". Es ist aber aus dem nächsten Satz ersichtlich, dass 'ahdihi sich auf Gott bezieht; daher muss dieser Abschnitt übertragen werden mit entweder, "jene, die ihre Pflicht Ihm gegenüber erfüllen" oder "jene, die den Vertrag mit Ihm einhalten", wobei ich denke, dass die letztere Version vorzuziehen ist. (Für die Bedeutung der Menschen "Versprechen" gegenüber Gott, (Vertrag mit Ihm; MMH) siehe die Anmerkung zu Sure 2:27.

 

[16] D.h., einschließlich der Offenbarung der Bibel.

 

[17] Wörtl., "eine Wunde" (qarh) oder, nach einigen Philologen, "durch eine Wunde verursachten Schmerz".

 

[18] D.h., "Seine Entscheidung, einige von euch als Märtyrer in Seiner Sache sterben zu lassen, ist nicht wegen dem, dass eure sündhaften Feinde dies lieben sollten, sondern wegen Seiner liebe zu euch." Der Begriff shuhada' (Pl. von shahid) heißt "Zeugenschaft" und auch "Märtyrer". Meine Übertragung trägt beiden Möglichkeiten Rechnung, für die Sache Gottes "Zeugnis der Wahrheit ablegen" und "Märtyrertum" für Seine Sache.

 

[19] D.h., sie haben nicht, entgegen all ihren Behauptungen, die Unversehrtheit der Bibel und des abrahamitischen Glaubens erhalten (Razi).

 

[20] Der Ausdruck shay’an (hier mit "in irgendeiner Weise") übertragen, macht klar, dass shirk ("irgendetwas neben Gott Göttlichkeit zuschreiben"), nicht auf die Anbetung anderer "Gottheiten" beschränkt ist, sondern auch die Zuschreibung von Göttlichkeit oder "quasi – göttlicher" Eigenschaften auf Personen oder Dinge mit einschließt, die nicht als Götter angesehen werden: in anderen Worten ist auch die Anbetung von Heiligen etc. damit umfasst.

 

[21] D.h., "ob er nun zu deiner oder einer anderen Gemeinschaft gehört". Dass der Ausdruck "aus euren Leuten" (dhu l-qurba) sich nicht auf die eigenen tatsächlichen Verwandten bezieht, geht daraus hervor, dass "nahe Verwandtschaft" bereits zuvor im Satz erwähnt wurde. Der Prophet hob oft die moralische Verpflichtung des Gläubigen in Bezug auf seinen Nachbarn, egal welchen Glaubens, mit den Worten hervor, "Wer an Gott und den Jüngsten Tag glaubt, lasst ihn Gutes seinem Nachbarn tun" (Bukhari, Muslim und andere Sammlungen).

 

[22] Gemäß ‘Ali ibn Abi Talib, ‘Abd Allah ibn Mas’ud und anderen Gefährten ist mit "dem Freund an deiner Seite" (as-sahib bi’l-janb) jemandes Ehefrau oder Ehemann gemeint (Tabari). Mit "dem, den du rechtens besitzt" (wörtl., "den deine rechte Hand besitzt"), sind in diesem Kon­text Sklaven beiderlei Geschlechts gemeint. Da dieser Vers "gute Taten" gegenüber allen Personen vorschreibt, mit welchen man in Berührung kommt, und da das Beste, was man einem Sklaven tun kann, ihm die Freiheit zu schenken ist, ruft obiger Absatz in anderen Worten zur Freilassung von Sklaven auf (Manar V, 94). Siehe auch Sure 2, Vers 177 und auch 9:60, in welchen die Befreiung der Menschen aus Unfreiheit explizit als einer der Ziele erwähnt ist, welchem Einnahmen aus zakah zuzuführen sind.

 

[23] Eine Anspielung auf 2:268, wo von Satan gesprochen wird, als "der euch mit der Aussicht auf Armut quält und euch geizig zu sein gebietet”, womit impliziert wird, dass jene, die ihm gehorchen, "Satan als ihren Seelenfreund (qarin) haben". Für die Ableitung dieses Begriffs siehe 41:25.

 

[24] Wörtl., "er".

 

[25] D.h., "du magst Gott darum bitten, ihnen zu vergeben, doch versuche nicht, Entschuldi­gungen für ihr Verhalten zu finden. Es ist bedeutsam, dass der Qur'an die Veruntreuung von Anvertrautem, sei es etwas spirituelles oder soziales als "Betrug an sich selbst" bezeichnet – wie dies auch im Fall geschieht, wenn jemand absichtlich eins Sünde oder Übeltat (zulm) begeht, als einer "der sich gegen sich selbst versündigt", oder "sich selbst betrügt" (zalim nafsahu) – denn jeder absichtlich sündhafte Akt zerstört die Spiritualität seines Urhebers.

 

[26] Wörtl., "Abraham als [Seinen] geliebten Freund erwählt hat (khalil)".

 

[27] Eine Anspielung auf ihren Mangel an Gottesvertrauen und ihr anhaltendes Sündigen.

 

[28] Siehe 4:46, wo die gleiche Anschuldigung gegen die Kinder Israels erhoben wird.

 

[29] Vgl. Exodus iv, 22-23 ("Israel ist Mein Sohn"), Jeremias xxxi, 9 ("Ich bin der Vater Israels"), und die vielen ähnlichen Ausdrücke in den Evangelien.

 

[30] Wörtl., "wer auch immer unter euch seinen Glauben aufgibt" - d.h., deshalb, weil er sein Vertrauen in Nichtmuslime setzt, die dem Islam feindlich gesinnt sind und die er zu seinen "Verbündeten" und spirituellen Beratern gemacht hat.

 

[31] Der Ausdruck "jemandes Hand ist gefesselt" ist ein metaphorischer Ausdruck, der Geiz versinnbildlicht, geradeso wie das Gegenteil - "seine Hand ist weit ausgestreckt" – Groß­zü­gig­keit zum Ausdruck bringt (Zamakhshari). Dennoch haben diese beiden Ausdrücke auch eine weitere Bedeutung, nämlich, "Mangel an Macht" und "grenzenlose Macht" (Razi). Es hat den Anschein, dass die Juden in Medina, als sie die Armut der Muslime sahen, sie deren Überzeugung, dass sie sich in der Sache Gottes bemühten und dass der Qur'an eine göttliche Offenbarung wäre, verspotteten. Daher der "Spruch" der Juden, der in diesem Vers erwähnt ist, "Gottes Hand ist gefesselt", wie auch ein ähnlicher in 3:181, "Gott ist arm und wir sind reich", als eine bildliche Beschreibung ihrer Haltung dem Islam und den Muslimen gegenüber – eine Haltung des Unglaubens und Sarkasmus, welche so beschrieben werden könnte: "Wenn es war wäre, dass ihr Muslime den Willen Gottes tut, hätte Er euch Macht und Reichtum gewährt; doch eure Armut und eure Schwäche wider­spricht eurem Anspruch – oder sonst ist euer Anspruch so zu interpretieren, dass Gott euch nicht zu helfen vermag." Dieses herausragende Beispiel der bildhaften Aus­drucks­weise (ijaz) welche so oft im Qur'an Verwendung findet, hat stets eine weit über die historischen Hintergründe, auf welche sie sie verweist, hinausgehende Bedeutung; sie beschreibt eine Geisteshaltung, welche irrtümlich weltliche Reichtümer und Macht mit jemandes auf dem spirituellen "rechten Weg" Sein verwechselt. Im nächsten Satz nimmt sich der Qur'an dieser Haltung an und erklärt, auf ähnlich bildhafte Weise, dass alle, die in materiellem Erfolg einen Beleg des angeblichen Gutheißens Gottes sehen, allen spirituellen Wahrheiten gegenüber blind sind und daher moralisch kraftlos und sich, aus der Sicht Gottes, extrem selbst verdammen.

 

[32] Wörtl., "unter ihnen". Das Personalpronomen verweist auf die heuchlerischen Befolger der Bibel – sowohl auf Juden wie auch Christen – von welchen in den Versen 57-63 die Rede ist (Tabari); vgl. Vers 14 dieser Sure, der eine ähnliche Feststellung hinsichtlich auf solche Christen trifft, die, "vieles von dem ver­gessen haben, was zu erinnern ihnen geboten worden war."

 

[33] D.h., Er erlaubt keiner der Krieg führenden Parteien ihre Konflikte durch einen endgül­tigen Sieg zu entscheiden, mit dem Ergebnis, dass sie fortfahren, in einem Zustand von "Feindschaft und Hass" gegeneinander zu leben.

 

[34] Die meisten Kommentatoren – einschließlich Tabari, Zamakhshari und Razi – erklären den Ausdruck la tuharrimu (wörtl., "verbietet nicht" oder "erklärt nicht für verboten"). Die von mir oben gebrauchte Bedeutung verweist auf die Selbstkasteiung, welche besonders von christlichen Priestern und Mönchen geübt wird. Der Begriff at-tayyibat umfasst alles Gute und Gedeihliche im Leben – "die erfreulichen Dinge, nach welchen die Menschen sich sehnen und ihre Herzen sich hingezogen fühlen" (Tabari); daher meine Übertragung "die guten Dinge im Leben”.

 

[35] Wörtl., "in dem was immer sie essen" oder "kosten" (fi-ma ta'imu). Das Verb ta'ima, welches primär heißt "er aß", bezieht sich auf essen und trinken gleicherweise, wie auch – metaphorisch – "etwas zu sich nehmen", das begehrenswert ist. Die meisten Kommen­tatoren glauben, dass sich dieser Vers auf die Gläubigen bezieht, die gestorben sind, bevor dieses Verbot in Vers 90 oben verkündet wurde. Mir scheint allerdings, dass dies eine umfassendere Bedeutung hat und sich auf den Konsum "der guten Dinge im Leben" bezieht, die Gott nicht verboten hat und die sich die Gläubigen deshalb nicht zu versagen haben (vgl., Vers 87 oben).

 

[36] Wörtl., "und dann (thumma) … werden"; eine Abfolge, die Wachstum und Verstärkung anzeigt (Razi).

 

[37] Dies ist die allgemein akzeptierte Erklärung der Begriffe ma'rushat und ghayr ma'rushat (wörtl., "jene die, und jene die nicht mit Gittern ausgestattet sind"). Die Erwähnung von "Gärten" dient hier dafür, die Lehre zu illustrieren, dass alles das lebt und wächst – wie alles andere im Universum – seine Existenz alleine Gott verdankt, und es deshalb blasphemisch ist, es kausal oder devotional mit irgendeiner anderen Macht, sei sie nun wirklich oder imaginär zu verknüpfen.

 

[38] Siehe die Anmerkung zu Vers 99 dieser Sure.

 

[39] Wörtl., "nehmt zu eurem Schmuck (zinah)". Gemäß Razi (wie in Lane III, 1279 f. zitiert), ist die richtige Bedeutung von zinah "eine [verschönernde] Sache, die nicht ent­würdigt oder nicht als unziemlich erachtet wird … weder in dieser Welt, noch im Jenseits": daher bezeichnet das Wort alles, sowohl physisch, wie auch moralisch Schöne.

 

[40] Wörtl., "dass er sich zu ihr hingezogen fühlen möge". Für eine Erklärung des Ausdrucks "eines einzigen Lebewesens" und "seinen Gefährten", siehe 4:1 und die entsprechende Anmerkung dazu.

 

[41] Der "Grund Verrat zu fürchten", darf natürlich nicht auf reiner Vermutung begründet sein, sonder auf klarer, objektiver Beweislage (Tabari, Baghawi, Razi; auch Manar X, 58).

 

[42] D.h., "nimm die Abmachung in gleicher Weise zurück ('ala sawa)". Tabari erklärt den Satz wie folgt: "Bevor du mit ihnen Krieg führst, informiere sie, dass ihr aufgrund der klaren Beweislage das Abkommen das zwischen euch und ihnen bestanden hat, gekün­digt habt, damit ihr beide, ihr und sie wisst, dass ihr euch mit ihnen im Krieg befindet." Deshalb ist der abschließende Vers – "Gott liebt nicht die Verräter" – eine Warnung an die Gläubigen, wie auch an ihre Feinde (Manar X, 58 f.).

 

[43] D.h., von der Kündigung (welche in der Anmerkung zu Vers 2 erklärt wird) aller Verträge, welche sie mit den Gläubigen geschlossen hatten.

 

[44] Wörtl., "bis zu ihrem Termin".

 

[45] Wörtl., "ein Abkommen vor [oder "in der Sicht von"] Gott und Seinem Gesandten haben": d.h., von jenen beschützt zu werden, die an Gott und Seinen Gesandten glauben. Dieser besondere Hinweis auf den Propheten will die Tatsache betonen, dass er im Namen Gottes spricht und handelt.

 

[46] Vgl. Vers 4 oben. Das angesprochene "Abkommen" ist das Waffenstillstandsab­kom­men, welches in 6 n.H. in Hudaybiyyah, in der Nähe von Mekka zwischen dem Propheten und den heidnischen Quraysh geschlossen wurde, welches ein Vorbild für die, von wahren Gläubigen erwartete Zurückhaltung und Toleranz gegenüber solchen der Ungläu­bigen war (und auch bleiben sollte), welche ihnen nicht offen feindselig gegenüber sind.

 

[47] Der Begriff walayah ("Allianz" oder "Freundschaft") wird in diesem Kontext im Sinne einer Allianz, wie in 3:28, gegen andere Gläubige gebraucht. (In Bezug auf die weiteren spirituellen Bedeutungen dieses Begriffs, siehe die Anmerkung zu Sure 4:139.) Dass er sich nicht auf "Freundschaft" im Sinne normaler menschlicher Zuneigung bezieht, geht aus vielen Ermahnungen im Qur'an hervor, gut zu den Eltern und Verwandten zu sein; und deutlicher aus 60:8-9, wo die Gläubigen erinnert werden, dass freundliche Beziehungen mit Ungläubigen, welche der Gemeinschaft der Gläubigen gegenüber nicht feindselig sind, erlaubt und sogar wünschenswert sind. (Siehe auch Manar X, 269 ff., wo eine ähnliche Interpretation angegeben wird.)

 

[48] Oder: "Seinen Befehl [zur Erfüllung] bringt". Dies kann eine Anspielung auf den Tag des Gerichts sein oder- wahrscheinlicher – auf den unvermeidlichen Niedergang von Ge­mein­schaften, die kurzfristiges Eigeninteresse über sittliche Werte stellen. Im Beson­deren weist dieser Absatz die Neigung zurück, Verwandtschaftsbande und nationale Zuge­hör­igkeit (im Begriff "euer Klan" zum Ausdruck gebracht) als entscheidende Faktoren im Gemeinschaftsverhalten gelten zu lassen und lässt die Überzeugung ("für Gott und Sei­nen Gesandten und die Bemühung in Seiner Sache") als einzig gültige Grund­lage gelten, auf welcher das Leben eines Gläubigen – individuell und gesell­schaftlich – zu ruhen hat.

 

[49] Wörtl., "hinein" - sc., "um darin zu beten".

 

[50] Wörtl., "Wahrlich, ein Haus auf Gottesbewusstsein (taqwa) gegründet verdient zuallererst …", etc. Einige der Kommentatoren glauben, dass dies ein Hinweis auf die Moschee ist, die der Prophet in Quba, einem Dorf in der Nähe von Medina bei seiner Ankunft dort im Monat Rabi' al-Awwal, im Jahr 1 n.H., begründete, da sie die erste Moschee war, die von ihm und seinen Anhängern errichtet wurde. Es gibt allerdings authentische Überliefer­ungen, die nahe legen, dass der Prophet diese Bezeichnung "ein Gebetshaus, auf Gottes­be­wusstsein begründet" auch auf seine (später errichtete) Moschee in Medina anwandte (Muslim, Tirmidhi, Nasa'i, Ibn Hanbal). Es ist daher vernünftig anzunehmen, dass diese Bezeichnung für all Moscheen gilt, die von ihren Gründern aufrichtig dem Dienst an Gott gewidmet wurden: eine Annahme, welche durch den nächsten Vers unterstützt wird.

 

[51] Die Verkleinerungsform ya bunaya (wörtl., "O mein kleiner Sohn") ist ein Ausdruck der Zuneigung ohne Rücksicht auf das Alter des Sohns: zum Beispiel scheint in obiger Geschichte Noahs Sohn ein erwachsener Mann zu sein, wohingegen Josef, der von seinem Vater in 12:5 auf gleiche Weise angesprochen wurde, ein Kind war oder höchstens ein Jugendlicher.

 

[52] Siehe die Anmerkung zu Sure 11:42.

 

[53] Wie im biblischen Bericht der Geschichte Josephs, zeigt der Qur'an, dass Jakob die Bedeutung der Traumvision von der künftigen Größe seines Sohnes sehr wohl verstand, wobei die elf Sterne seine Brüder symbolisierten und die Sonne und der Mond seine Eltern. Wohingegen die Bibel von der "Ermahnung" des Vaters an seinen Sohn berichtet (Genesis xxxvii, 10), offenbar davon ausgehend, dass dieser Traum Ergebnis von Wunschdenken war, macht der Qur'an klar, dass Jakob – der selbst ein Prophet war – sofort seine prophetischen Qualitäten und die damit verbundenen Konsequenzen erkannte.

 

[54] Wörtl., "eine Gesellschaft" oder "Gruppe". Benjamin war insofern Josephs leiblicher Bruder, als sie die Söhne von Jakobs Frau Rachel waren – während die anderen zehn nur seine Halbbrüder waren.

 

[55] Wörtl., "ist in offenkundigstem Irrtum".

 

[56] Wörtl., "wir sehen sie in offenkundigem Irrtum".

 

[57] Siehe Appendix II; auch Sure 11:1 und die Anmerkung dazu.

 

[58] Gemäß Zamakhshari und Razi ist dies die wirkliche Bedeutung der Verbalform yastahibbun in obigem Kontext – womit gesagt wird, dass solche alles überlagernde, ausschließliche liebe zum Leben in dieser Welt unvermeidlich zu einer Leugnung von moralischen Wahrheiten führt.

 

[59] D.h., alle sind gleich an Würde und daher frei von Eifersucht. Wie Razi herausstreicht, bedeutet das Pluralnomen surur (Sing. sarir), welches wörtlich "Liegen" oder gelegentlich "Throne" bedeutet, auch "Sitze [oder "Throne"] von hoher Stellung" oder "von Glück­selig­keit (surur)", von dem das vorliegende Nomen sarir und sein Plural surur abgeleitet werden kann. Die erhabene Eigenschaft dieser "Throne der Glück­seligkeit" wird bei mancher Gelegenheit durch Benennungen wie, "von Gold überzogen" (56:15) oder "hoch erhaben" (88:13) symbolisiert.

 

[60] Sc., "und nicht göttliche Offenbarungen" (vgl. 8:21).

 

[61] Wörtl., "wir fürchteten" – doch man sollte daran denken, dass das Verb khashiya manch­mal "er hatte Grund zu fürchten" bedeutet und daher, "er wusste", d.h., dass etwas Schlimmes geschehen würde (Taj al-'Arus, mit dem besonderen Hinweis auf obigen Vers): und des­halb dürfen wir annehmen, dass der Ausdruck der "Furcht" des Weisen synonym mit positivem "Wissen" war, welches durch äußeren Eindruck oder mystische Einsicht gewonnen worden war (wobei das Zweite wahrscheinlicher ist, wie dies aus seiner Feststellung im zweiten Absatz des nächsten Verses hervorgeht, "Und [all] dies habe ich nicht aus eigenem Antrieb getan").

 

[62] D.h., alle von ihnen – seien sie Menschen oder Engel – sind nur erschaffene Wesen, die keinerlei Anteil an Seiner Göttlichkeit haben und sie alle unterwerfen sich, bewusst oder unbewusst, Seinem Willen (vgl. 13:15 und 16:48-49).

 

[63] Siehe die zweite Anmerkung zu 19:80 oben.

 

[64] D.h., wird ihnen Seine liebe schenken und sie mit der Fähigkeit ausstatten, Seine Schöpfung zu lieben, wie sie auch von ihren Mitmenschen geliebt werden zu lassen. Wie im nächsten Vers zu sehen ist, liegt dieses Geschenk der liebe in der Rechtleitung, welche dem Menschen durch die göttliche Offenbarung angeboten wird.

 

[65] Wörtl., "ihn nehmen"; (vgl. 28:9). Pharao wird aufgrund seiner anmaßenden Über­heblichkeit und Grausamkeit als Feind Gottes beschrieben und auch wegen seines Anspruchs auf göttlichen Rang (siehe 79:24); und er war, unwissend auch ein Feind des kleinen Moses, insofern er das Volk welchem dieser entstammte, hasste und fürchtete.

 

[66] D.h., "unter Meinem Schutz und in Übereinstimmung mit dem Schicksal welches Ich für dich bestimmt habe": möglicherweise eine Anspielung auf das Aufwachsen des Moses in einer kulturellen Umgebung des königlichen Palastes und die damit erfolgte Aneignung alter ägyptischer Weisheit – Umstände, welche ihn für die kommende Führungsrolle und besondere Mission, welche Gott für ihn im Auge hatte, qualifizierten.

 

[67] Diese Übertragung geht mit dem Ausdruck mukhallaqah wa-ghayr mu­khallaqah von Ibn Abbas und Qatadah konform (der zweite von Tabari zitiert und der erste von Baghawi), welche auf die verschiedenen embryonalen Entwicklungsstadien hinweisen. Zusätzlich erklärt Tabari, dass der Begriff ghayr mukhallaqah jenes Stadium der embryonalen Masse (mudghah) bezeichnet, in welchem der Embryo noch kein individuelles Leben besitzt – oder in seinen Worten "wenn ihm noch keine Seele eingehaucht worden ist" (la yunfakh fiha ar-ruh). Was den Ausdruck "aus Staub erschaffen" betrifft, so will dieser den niederen Ursprung der menschlichen biologischen Herkunft und seine Verwandt­schaft mit "erdigen" Substanzen anzeigen: siehe in diesem Zusammenhang die zweite Anmerkung zu 3:59, und die Anmerkung zu 23:12.

 

[68] Siehe die Anmerkung zu 16:70.

 

[69] Siehe Sure 4:106.

 

[70] Oder: "Gott rechtleitet wen immer Er will" – beide dieser Übertragungen sind vom Satz­­bau her korrekt. Nach einigen äußerst gut belegten Überlieferungen bezieht sich obiger Vers auf das Versagen des Propheten seinen sterbenden Onkel Abu Talib, den er inniglich liebte und der ihn sein ganzes Leben lang geliebt und beschützt hatte zu bewe­gen, sich vom heidnischen Glauben seiner Vorfahren abzuwenden und den Glauben an den Einen Gott zu bekennen. Durch Abu Jahl und andere mekkanische Oberhäupter be­ein­flusst, starb Abu Talib, mit den Worten "den Glauben des Abd al-Muttalib" (Buchari) beken­nend; oder nach einer anderen Version (von Tabari zitiert) "den Glauben meiner Vor­fahr­en (al-ashyakh)". Jedenfalls ist die qur'anische Feststellung "du kannst nicht jeden recht­leiten, den du liebst" auch eine zeitlose. Sie betont die Unangebracht­heit aller mensch­licher Bemühungen eine andere Person zum eigenen Glauben "zu bekehren", wie sehr man sie auch liebt oder von ihr geliebt wird, oder sie vor dem zu bewahren, das man selbst als Irrtum erachtet, außer diese Person möchte rechtgeleitet werden.

 

[71] Obige Übertragung des Ausdrucks al-muhtadin entspricht der in diesem Zusammen­hang von vielen klassischen Kommentatoren angebotenen Interpretation – z.B., "jene, die Rechtleitung annehmen" (Zamakhshari), "jeder, der beizeiten den rechten Weg findet" (Razi), "jene, die dafür vorbereitet (mustaiddin) sind" (Baydawi), "alle die Recht­leitung verdienen" (lbn Kathir), und so fort. Für weitere Überlegungen zu dieser Sache sei der Leser an die erhellenden Bemerkungen Zamakhshari’s in der Anmerkung zu 14:4 verwiesen.

 

[72] Der Struktur obigen Satzes will zeigen, dass selbst eine Person, die ein Anhänger eines der größten Gesandten Gottes war, nicht davor gefeit ist, unter dem Einfluss von falschem Stolz und Hochmut – ein Beispiel solch eines "falschen Bildes" auf welches in vorigem Absatz hingewiesen wurde, sich zu versündigen. Die übliche Identifikation des Qarun mit Korah aus dem Alten Testament (Numeri xvi) ist weder relevant, noch durch den qur'anischen Text belegt, umso mehr, als diese Legende eine moralische Lektion ist und keine historische Erzählung. Dies erklärt auch die Nebeneinanderstellung an anderer Stelle im Qur'an (29:39 und 40:24) von Qarun und Pharao, dem Erzsünder.

 

[73] Der Begriff usbah bezeichnet eine Mannschaft von zehn oder mehr Mann (bis zu vierzig); da er hier bildlich gebraucht wird, um den enorm schweren Reichtum zu beschreiben, wird er am Besten wie oben übertragen. Das Wort mafatih ist der Plural von sowohl miftah ("Schlüssel"), wie auch von maftah ("das, was unter Verschluss ist"), d.h., ein "Hort eines Schatzes" oder "Schatztruhe"), wobei das Letztere offenbar in diesem Zusammenhang gemeint ist.

 

[74] D.h., durch Almosen für einen guten Zweck geben.

 

[75] Wörtl., "und vergiss nicht ...", etc.; ein Aufruf zu Großzügigkeit und gleichzeitig zum Maßhalten (vgl. 2:143 – "Wir haben gewollt, dass ihr eine Gemeinschaft des Mittelweges seid").

 

[76] Wörtl., "nur aus Liebe".

 

[77] Razi erklärt so die Götzenverehrung als reines Ergebnis blinder Nachahmung (taqlid) der Einstellungen früherer Generationen.

 

[78] Wörtl., "aus euch selbst" (siehe 4:1).

 

[79] Die Erwähnung der Botschaften Gottes, zwischen den Klammern von mir eingescho­ben, wird durch den vorangegangen und folgenden Vers bedingt. Darüber hinaus wird nur durch solch einen Einschub die symbolische Aussage obiger Referenz auf "die Winde, die frohe Botschaften bringen" vollkommen einsichtig.

 

[80] Wörtl., "O mein Söhnchen" – eine Verkleinerungsform, die bildhafte Zuneigung zum Ausdruck bringt, ohne Rücksicht darauf, ob der Sohn nun ein Kind oder ein erwachsener Mann ist.

 

[81] Nichts ist vor Gott verborgen und Er wird es heraus bringen; d.h., Rechenschaft dafür verlangen.

 

[82] Für meine Übertragung von latif mit "unergründlich", siehe Sure 6:103.

 

[83] Wörtl., "aufrichtige Diener". Im Gegensatz zum Prinzip, dass "eine schlechte Tat mit nichts anderem als dem Gleichen beglichen wird", was im vorigen Vers impliziert ist, stellt der Qur'an hier fest, dass dem "welcher mit einer guten Tat [vor Gott erscheint] mit einem zehnfachen davon vergolten wird" (siehe 6:160).

 

[84] Wörtl., "eine bekannte Versorgung". Für eine ausführliche Erklärung dieses Ausdrucks, siehe die Anmerkung zu 2:25.

 

[85] Für meine gelegentliche Übertragung des Pluralwortes surur mit "Thronen des Glücks", siehe die Anmerkung zu 15:47.

 

[86] D.h., stets pflegte er an Gott zu denken, wie dies in folgendem Beispiel dargestellt wird.

 

[87] Wörtl., "wegen [oder "aus"] der Erinnerung an meinen Erhalter".

 

[88] Dieser und der vorige Einschub gründen auf Razis Interpretation dieses Abschnitts.

 

[89] Die Geschichte von Solomons liebe will zeigen, dass alle wahre Gottesliebe sich im eigenen Erkennen, und in der Würdigung der von Ihm erschaffenen Schönheit letztlich widerspiegeln muss.

 

[90] Was das Problem der Fürsprache (shafaah) betrifft und dessen Bedeutung im Qur'an, siehe die Anmerkung zu 10:3.

 

[91] Gottes Allwissen wird hier als Grund dafür angeführt, warum es eine "Fürsprache" im allgemein verstandenen Sinne bei Ihm nicht geben kann (vgl. 10:18).

 

[92] Dies ist eine Anspielung auf die Bemühungen, die darauf abzielten, den Qur'an als von Muhammad, seiner eigenen – persönlichen und politischen Ziele wegen – "erfunden" zu diskre­ditieren; als eine Abfolge von "Anleihen" aus früheren Schriften, als Ergebnis von "Halluzina­tionen", usw.: all dies schließt mit ein, dass die Gegner der qur'anischen Botschaft instinktiv deren Stärke erkannten, gleichzeitig aber auch die davon ausgehende Gefahr für ihre selbst­­­gefällige, materialistische Lebenshaltung und daher zu bekämpfen wäre. Das erklärt die Feststellung am Ende von Vers 28, dass sie Gottes Botschaften "wissentlich zurückwiesen".

 

[93] Wörtl., "Liebe für jene, die nahe sind (al-qurba)". Einige Kommentatoren glauben, damit wären jene gemeint, die "mir nahe sind", d.h. Muhammads Verwandte: doch ganz abgesehen davon, dass solch "persönlicher Anspruch" vorheriger Versicherung widerspräche, "keinen Lohn erwarte ich von euch", weist das absichtliche Fehlen jedes persönlichen Fürwortes in Bezug auf den Begriff al-qurba darauf hin, dass hier keine Grenzen durch persönliche Verwandtschaft gesetzt sind, sondern vielmehr die allgemeine Verwandtschaft angesprochen wird, welche alle Men­schen miteinander verbindet: nämlich die Kameradschaft aller Menschen – eine Vorstel­lung, welche die grundsätzliche ethische Forderung aufstellt, füreinander für materielles und spirituelles Wohlergehen zu sorgen.

 

[94] Wörtl., "ist [oder "kann] ein gleiches Böses [sein"]". Mit anderen Worten neigt der erfolg­reiche Kampf gegen die Tyrannei (dies ist die Bedeutung des Wortes baghy des vorigen Verses) oft dazu, zu einer ähnlich tyrannischen Haltung gegenüber den ehemaligen Tyrannen zu entarten. Daher heben die meisten der klassischen Kommentatoren (z.B., Baghawi, Zamakhshari, Razi, Baydawi) das absolute Verbot hervor, "über das Rechte (itida) hinauszu­gehen", wenn man sich gegen Tyrannei und Unterdrückung zur Wehr setzt. (Vgl. die Passage, welche den Kampf gegen "jene, die gegen euch Krieg führen" in 2:190 ff. behandelt.)

 

[95] D.h., in diesem Kontext, jene, welche der Versuchung erliegen, in unangemessener Weise ihren vormaligen Unterdrückern zu vergelten.

 

[96] Für diese besondere Allegorie des paradiesischen Lebens, siehe die Anmerkung zu 18:31.

 

[97] Obige Einschübe sind in Übereinstimmung mit der Erklärung dieser Passage, wie sie von fast allen klassischen Kommentatoren übernommen wird, welche diese rhetorische "Frage" als eine Anspielung auf die chaotischen Zustände des vorislamischen Arabiens auffassen, seine sinnlosen internen Kriege und die moralische Finsternis, von welchen der Islam seine Anhänger befreite. Nichts desto trotz hat dieser Vers, wie der ganze Abschnitt von dem er ein Teil ist, auch eine zeitlose Bedeutung.

 

[98] Sc., "und er sollte ein Beispiel für euch sein, wie man sich zueinander benimmt": d.h., er würde kein Hörensagen kurzerhand annehmen, welches das Ansehen einer dritten Person in Mitleiden­schaft zöge, sondern würde sich entweder gänzlich weigern zuzuhören, oder, sollte im Interesse der Gemeinschaft eine Aufklärung von Nöten sein, auf die objektive Bestätigung der Wahrheit bestehen.

 

[99] Wörtl., "in manch einem Fall (amr)": womit gemeint ist, öfter nachzugeben als nicht nachzugeben, wäre der Mensch geneigt, böswilligen Gerüchten, die jeden wahren Hintergrund entbehren, Glauben zu schenken.

 

[100] Der Ausdruck "streiten" umfasst in diesem Zusammenhang alle Arten der Unstimmigkeiten und Auseinandersetzung, sowohl in Wort als auch in der Tat, offensichtlich als ein Ergebnis von niederträchtigen Gerüchten, von welchen in Vers 6 die Rede war.

 

[101] D.h., dass die Gläubigen als Brüder handeln sollen (siehe nächsten Vers).

 

[102] Siehe die Anmerkung zu 15:47, den Symbolismus obiger beider Verse erklärt.

 

[103] Oder: "auf hohen Diwanen [werden sie ruhen]". Diese von mir gewählte Übertragung wird von einigen der hervorragensten Kommentatoren unterstützt (z.B., Baghawi, Zamakhshari, Razi, Baydawi, etc.), und dies aus zwei Gründen: erstens, weil in klassischer arabisch Redensart der Begriff firash (wörtl. "Bett" oder "Couch") oft bildhaft verwendet wird, um die "Ehefrau" oder den "Ehemann" zu bezeichnen (Raghib; auch Qamus, Taj al-'Arus, etc.) (siehe Reste davon in öster­reichischer Mundart, "Matratze" MMH); und zweitens wegen der Feststellung im nächsten Vers, dass Gott "sie (hunna) in ein rundum erneuertes Sein zum Leben bringen wird". (Im Zusammenhang mit dieser Interpretation zitiert Zamakhshari auch 36:56, welcher dort auf die Gefährten des Paradieses hinweist: "in Glückseligkeit werden sie und ihre Ehepartner auf Diwanen zurückgelehnt sein". Es besteht kein Zweifel, dass die "erhobenen Ehepartner" – d.h. gemäß dem Rang der Glückseligen – identisch mit den hur in Vers 22 oben sind, wie auch in 44:54, 52: 20 und 55:72.

 

[104] Wörtl., "und Wir werden sie zu Jungfrauen gemacht haben". Nach einigen authen­tischen Überlieferungen (vollständig bei Tabari und Ibn Kathir zitiert), stellte der Prophet bei einigen Anlässen fest, dass alle rechtschaffenen Frauen, wie alt und welk sie auch auf Erden gewesen sein mögen, sie doch als jungfräuliche Mädchen wiederer­weckt werden und wie ihre männlichen Gegenstücke ewiglich jung im Paradies verbleiben werden.

 

[105] D.h., gleich an Würde mit allen anderen Bewohnern des Paradieses. Was den Begriff atrab (Sing. tirb) betrifft, der oben, wie auch in 38:52 und 78:33 mit "vorzüglich pas­send" übertragen wurde, so besteht kein Zweifel darüber, dass er in erster Linie "[Personen] gleichen Alters" bezeichnet (eine Bedeutung, die von den meisten Kommen­tatoren übernommen wurde); Dennoch, wie dies von vielen Sprachwissen­schaftlern betont wird, wird dieser Begriff auch im Sinne von "[Personen] mit gleichen Eigen­schaften" gebraucht, was "gut passend" heißt: eine Bedeutung, die meiner Meinung nach hier durchaus zutreffend ist, weil die gleiche Vorzüglichkeit jener hervor­gehoben werden soll, welche zur Rechtschaffenheit gelangt sind, seien sie nun Männer oder Frauen; oder auch, die gleich starke Anziehung zueinander und somit die gegensei­tige Erfüllung ihrer spiritueller und emotionaler Bedürfnisse; oder beide dieser Bedeutungen.

 

[106] Somit das Wissen darüber, dass was immer geschehen ist oder geschehen wird – oder nicht geschehen konnte – dies deshalb so ist, weil offensichtlich Gott dies, gemäß Seines unergründlichen Plans so wollte. Dies sollte einen wahren Gläubigen in die Lage versetzen, mit voll bewusstem Gleichmut auf das zu reagieren was immer Gutes oder Übles auf ihn zukommt.

 

[107] D.h., die glücklichen Umstände ihrem eigenen Verdienst oder dem "Glück" zuschreiben.

 

[108] Vgl. den letzten Satz zu 4:36 und den ganzen Vers 37.

 

[109] D.h., nicht zugeben möchte, dass das was immer geschah, von Gott gewollt sein muss.

 

[110] Die wirksame Phrase in diesem Abschnitt findet sich in den Worten, "jemand, der gegen (man hadda) Gott und seinen Gesandten streitet": D.h., jeder der sich an aktiver Feindschaft gegen die Botschaft Gottes und die Person oder die Lehren des Gesandten beteiligt. Was die Beziehung zu Nichtgläubigen betrifft, welche sich nicht aktiv an Feindseligkeiten gegen den Islam beteiligen, gestattet der Qur'an und gebietet implizit an vielen Stellen (z.B. 60:8-9) Güte und Freundlichkeit ihnen gegenüber.

 

[111] Für meine Übertragung von ruh mit "Eingebung" oder, manchmal, mit "göttliche Inspiration", siehe die Anmerkung zu 16:2. Wie von Zamakhshari ausgeführt wird, kann das Pronominalsuffix in minhu auf Gott verweisen – wie in meiner Übertragung – oder auf des Gläubigen Glauben, in welchem Fall die Übertragung lauten muss, "stärkte sie mit Inspiration daraus [kommend]".

 

[112] D.h., vor dem Kommen jener "welche sich dem Reich des Bösen versagt haben" (siehe die nächste Anmerkung).

 

[113] Dies bezieht sich in erster Linie auf die historischen ansar ("Helfer") Medinas, welche den Islam bereits vor der Ankunft des Propheten und seiner mekkanischen Anhänger bei ihnen angenommen hatten und die Flüchtling mit höchster Großzügigkeit aufgenommen hatten, und mit ihnen wie mit Brüdern ihre Häuser und allen Besitz teilten. In weiterem Sinn bezieht sich obiger Vers auf alle wahrhaft Gläubigen zu allen Zeiten, die in Freiheit und Sicherheit im Bereich des Islams leben, und bereit sind, mit offenen Armen jeden bei sich aufzunehmen, der gezwungen worden war sein Heimatland zu verlassen, um in Übereinstimmung mit den Vorschriften seines Glaubens zu leben.

 

[114] Somit sind Gier, Geiz und Neid, wie hier hervorgehoben wird, die Haupthindernisse für des Menschen Erreichen von Glückseligkeit in dieser Welt und im Jenseits (vgl. Sure 102).

 

[115] Der Ausdruck "Gott verbietet euch nicht", schließt in diesem Kontext eine positive Ermunterung mit ein (Zamakhshari). Siehe auch die Anmerkung zu 58:22.

 

[116] D.h., in Einklang ihrer Taten mit ihren Glaubensbekundungen. Dieses moralische Erfordernis wird – durch ihr Gegenteil – weiter in folgendem Hinweis auf Moses und seine widerspenstigen Anhänger illustriert.

 

[117] Einige der Kommentatoren sehen in diesem Versprechen auf Sieg, eine Voraussage auf eine anstehende, kriegsähnliche Eroberung durch die Muslime. Jedenfalls ist es wahr­schein­licher, dass sie sich auf den spirituellen Sieg der qur'anischen Botschaft bezieht und ihrer Verbreitung unter jenen Menschen, welche sie zuvor nicht verstanden hatten.

 

[118] Oder: "… den Ich alleine erschaffen habe". Obiger Satz kann auf zweierlei Weise verstanden werden, abhängig davon, ob das Wort "allein" (wahid) auf Gott bezogen wird – und somit seine Einmaligkeit als Schöpfer hervorgehoben wird – oder auf dieses spezielle Objekt Seiner Schöpfung, den Menschen, der sein Leben in völligem Alleinsein beginnt und auch beendet (vgl. 6:94 und 19:80 und 95). In beiden Fällen wird unsere Aufmerksamkeit auf die unentrinnbare Abhängigkeit des Menschen von Gott gelenkt. Darüber hinaus hat dieser Ausdruck noch eine weitere Bedeutung, nämlich, "Überlasse es alleine Mir zu entscheiden, was mit ihm zu tun ist, der vergisst, dass Ich sein Schöpfer und Erhalter bin" – und somit jegliche menschliche Bestrafung jener verbietet, "welche die Wahrheit leugnen".

 

[119] Wörtl., "für den Ich [alles weit] ausgelegt habe" – d.h. den ich mit weit mehr Fähig­keiten ausgestattet habe, als anderen Lebewesen zugeeignet wurden".

 

[120] Wörtl., "Er, der des erhabenen Throns der Allmacht (al-'arsh al-majid)". Für meine Übertragung von al-'arsh als "Thron der Allmacht", siehe 7:54 und die entsprechende Anmerkung.

 

[121] D.h., "ihr empfindet kein Bedürfnis, einander zur Speisung der Bedürftigen anzuhalten" (vgl. 107:3).

 

[122] D.h., immer wenn er sich seinen Gelüsten, durch die Schlachtrosse symbolisiert, hingibt, vergisst er Gott und seine eigene Verantwortung Ihm gegenüber.