Muhammad's Abkommen mit den Christen
Von Muqtedar
Khan
Direktor für Islamische Studien an der Universität von Delaware
Zusammen machen die Muslime und Christen ca. 50 Prozent der Weltbevölkerung aus. Lebten sie in Frieden, hätten wir die Hälfte des Weges zum Weltfrieden bereits geschafft. Ein kleiner Schritt, den wir machen können, um die Harmonie zwischen Muslimen und Christen zu stärken ist es, positives aus der Geschichte zu erzählen und solche Geschichten wieder zu erzählen und von gegenseitiger Dämonisierung abzustehen.
In diesem Artikel möchte ich Muslime und Christen an ein Versprechen Prophet Muhammads (Fsai) erinnern, welches er den Christen gab. Von diesem Versprechen zu wissen, kann enormen Einfluss auf das Verhalten der Muslime Christen gegenüber ausüben.
Im Allgemeinen achten die Muslime die Vorgaben ihres Propheten und versuchen sie in ihrem Leben umzusetzen.
Im Jahre 628 n.C. kam eine Delegation des St. Katharinen Klosters zu Prophet Muhammad und erbat seinen Schutz. Er entsprach ihrem Wunsch und gewährte ihnen ein rechtliches Abkommen, welches ich unten zur Gänze zitiere. Das St. Katharinen Kloster liegt zu Füßen des Berg Sinais und ist das weltälteste Kloster. Es beherbergt eine umfangreiche Sammlung christlicher Dokumente, die zweitgrößte nach dem Vatikan und gehört zu den Stätten des Welterbes. Es ist auch stolz auf die älteste Sammlung christlicher Ikonen. Es ist ein Schatzhaus christlicher Geschichte und war 1400 lange unter muslimischem Schutz völlig sicher.
Das Versprechen an St. Katharina
"Dies
ist eine Botschaft von Muhammad ibn Abdullah als
Abkommen mit jenen, welche das Christentum annehmen – seien sie nahe oder fern
– wir sind mit ihnen. Wahrlich, ich, die Diener, die Helfer und jene die mir
nachfolgen verteidigen sie, denn die Christen sind meine Mitbürger; und bei
Allah! Ich widerstehe allem, das ihnen missfällt. Kein Zwang sei ihnen auferlegt. Weder sind ihre Richter von ihren
Ämtern zu entheben, noch ihre Mönche aus ihren Klöstern zu entfernen. Niemandem
sei es gestattet ihre religiösen Stätten zu zerstören oder etwas davon in die
Häuser der Muslime zu tragen. Sollte jemand solches tun, bräche er die
Abmachung Gottes und wäre dem Propheten gegenüber ungehorsam. Wahrlich, sie
sind meine Verbündete und haben mein Sicherheitsabkommen gegenüber allem, das
sie hassen. Niemandem sei gestattet, sie zu einer Reise zu zwingen oder sie
zum Kampf zu verpflichten. Die Muslime haben
für sie in den Kampf zu ziehen. Wenn eine Christin mit einem Muslim verheiratet
ist, so ist dies nicht ohne ihr Einverständnis möglich. Sie darf nicht daran
gehindert werden, ihre Kirche zum Gebet zu besuchen. Ihre Kirchen sind zu
respektieren. Auch darf ihnen nicht untersagt werden, diese oder die Heiligkeit
ihrer Abkommen instand zu halten. Niemand aus der (muslimischen) Nation darf
bis zum Jüngsten Tag dieses Abkommen brechen."
Der erste und letzte Satz dieses Abkommens sind entscheidend. Diese beiden machen dieses Versprechen ewig und universell. Muhammad versichert, dass die Muslime mit den Christen sind, nah und fern, jeglichen künftigen Versuch zurückweisend, dieses Abkommen nur auf St. Katharina zu beschränken. Durch den Befehl an die Muslime, sich bis an den jüngsten Tag daran zu halten, verunmöglicht dieses Abkommen jeden Versuch, diese Privilegien zu widerrufen. Diese Rechte sind unveräußerlich. Muhammad erklärte die Christen, alle von ihnen, als seine Verbündete und er setzte eine diesbezügliche schlechte Behandlung von Christen gleich mit dem Bruch eines Vertrags mit Gott.
Ein bemerkenswerter Aspekt dieses Vertrags ist, dass er den Christen keinerlei Verpflichtungen dafür auferlegt, diese Privilegien zu genießen. Es wird nicht von ihnen verlangt, ihre Glauben zu ändern, auch haben sie keinerlei Zahlungen zu leisten und keinerlei Verpflichtungen dafür zu übernehmen. Dies ist ein Rechtsabkommen ohne jegliche Verpflichtungen!
Dieses Dokument ist kein modernes Menschenrechtsabkommen, aber dennoch war es 628 n.C. aufgesetzt worden. Eindeutig schützt es das Recht auf Eigentum, Religionsfreiheit, die Freiheit auf selbstgewählte Arbeit und die persönliche Sicherheit.
Ich weiß, die meisten Leser werden denken, "Na und?" Nun die Antwort ist einfach. Jene, welche die Zwistigkeiten zwischen Muslimen und Christen zu verstärken wünschen, richten die Aufmerksamkeit auf Vorkommnisse, welche trennen und auf Konfliktgebiete. Aber wenn Belege wie dieses Versprechen Muhammads an die Christen angesprochen und hervorgehoben werden, werden dadurch Brücken gebaut. Sie bestärken die Muslime über allgemeine Intoleranz hinauszuwachsen und belebt den guten Willen bei Christen, welche doch Angst vor dem Islam und den Muslime hegen.
Wenn ich islamische Quellen betrachte, so entdecke ich ihnen zuvor noch nie dagewesene Beispiele religiöser Toleranz, Aufgeschlossenheit und Miteinbeziehung. Sie veranlassen mich, ein besserer Mensch werden zu wollen. Ich glaube, dass die Fähigkeit nach dem Guten zu streben und Gutes zu tun, in uns allen liegt. Wenn wir diese Veranlagung zum Guten hin unterdrücken, leugnen wir unsere fundamentale Menschlichkeit. In der Zeit dieser Feiertage hoffe ich, dass wir alle etwas Zeit finden, nach etwas Gutem und der Anerkennung Würdigem in den Werten, den Kulturen und der Geschichte anderer Völker zu suchen.
Dr. Muqtedar
Khan ist Direktor Islamischer Studien an der Universität von Delaware und Fellow am Institut für Sozialpolitik und Verständnis.
By Muqtedar
Khan | December 30, 2009; 11:27 AM ET
Übersetzer: Muhammad Hanel, 2.1.2010; 19:48