Das Wort FRIEDE im Qur'an

 

2: 224

UND ERLAUBET es nicht, dass eure Schwüre im Namen Gottes ein Hindernis für Tugend­haftigkeit und Gottesbewusstsein werden und euch davon abhalten, Frieden unter den Menschen zu stiften:[1] denn Gott ist Allhörend, Allwissend.

 

 

2: 247

Und ihr Prophet sprach zu diesen Ältesten:[2] "Seht, Gott hat nun Saul als König für euch erwählt." Sie sprachen: "Wie kann er Herrschaft über uns ausüben, wo wir doch mehr Recht zur Herrschaft haben, und er nicht [einmal] mit reichem Vermögen ausgestattet ist?"

[Der Prophet] erwiderte: "Gott hat ihn über euch erhoben, und ihn reichlich mit Wissen und körperlicher Vollkommenheit ausgestattet. Und Gott gewährt die Herrschaft[3] wem Er will: denn Gott ist Ewiglich, Allwissend."

 

2: 248

Und ihr Prophet sprach zu ihnen: "Seht, es soll ein Zeichen geschehen, seine [recht­mäßige] Herrschaft (zu belegen; MH), dass euch ein Herz[4] von eurem Erhalter gewährt wird, in welchem innerer Frieden und all das ruht, was in dem, euch von den Engeln gegebenen Erbe liegt und vom Hause Mose hinterlassen wurde und vom Hause Aarons.[5] Darin, seht, soll wahrlich das Zeichen für euch sein, wenn ihr [wirklich] Gläubige seid."

 

 

3: 96

Wisset, der erste Tempel, der für die Menschheit errichtet wurde, war der zu Bakkah:[6] reich an Segen und [Quelle der] Rechtleitung für alle Welten,

 

3: 97

voll eindeutiger Botschaften.[7] [Es ist] der Ort, an dem Abraham einst stand; und wer ihn betritt, findet inneren Frieden.[8] Daher ist die Pilgerfahrt zum Tempel eine Gott geschuldete Pflicht für alle, die sie unternehmen können. Und was jene betrifft, welche die Wahrheit leugnen – wahrlich, Gott bedarf nichts von allen Welten.

 

 

4: 83

UND WENN irgendeine [geheime] Neuigkeit, den Frieden oder Krieg betreffend zu ihrer Kenntnis gelangt,[9] so verbreiten sie diese weit – wohingegen, wenn sie solches doch nur dem Gesandten oder jenen unter den Gläubigen mitteilten, denen Befehlsgewalt überantwortet wurde,[10] wie jenen, die mit Aufklärung beschäftigt sind,[11] würden diese bestimmt wissen [was damit zu tun wäre]. Und wäre es nicht der Huld Gottes gegen euch, und Seiner Gnade wegen, wären doch alle, bis auf wenige unter euch, gewiss Satan gefolgt.

 

 

4: 86

Doch wenn ihr mit einem Gruß [des Friedens] gegrüßt werdet, antwortet mit einem noch besserem Gruß, oder [wenigsten] mit einem gleichen darauf.[12] Wahrlich, Gott hält Rechen­schaft über alle Dinge.

 

 

4: 89

Sie sähen es gerne, wenn ihr die Wahrheit verleugnetet, gerade so wie sie diese verleugneten, damit ihr sein solltet wie sie. Nehmt sie daher nicht als eure Verbündete, solange, bis sie sich dem Reich des Bösen um der Sache Gottes wegen versagten[13]; und wenn sie zu [offener] Feindschaft gegen euch zurückkehren, verfolgt sie und erschlagt sie, wo immer ihr sie findet. Und nehmt nicht einen von ihnen[14] zum Verbündeten oder Helfer,

 

4: 90

außer er wäre [von jenen] die ein Ab­kom­men mit Leuten haben, an welche ihr selbst durch ein vertragliches Abkommen gebun­den seid, oder einer von jenen, der zu euch kommt, weil sein Herz zusammen­schrumpft [ob des Gedankens] Krieg gegen euch oder gegen sein eigenes Volk zu führen – obwohl, wenn Gott gewollt hätte, sie stärker, als ihr es seid, gemacht zu haben, hätten sie euch sicherlich bekriegt.[15] Daher, wenn sie euch (in Ruhe, in Frieden; MH) lassen und euch nicht bekriegen, und euch den Frieden anbieten, erlaubt euch Gott keineswegs, ihnen Leid zuzufügen.[16]

 

4: 91

Ihr werdet andere finden, die vor euch sicher sein wollen und auch sicher vor ihrem eigenen Volk, [doch sie,] immer wenn sie sich einer neuen, bösen Versuchung gegenüber sehen, stürzen sich kopfüber hinein.[17] Daher, wenn sie euch nicht (in Ruhe, in Frieden; MH) lassen, und euch nicht Frieden anbieten, und ihre Hände nicht zügeln, verfolgt sie und tötet sie, wo immer ihr sie findet: denn gegen solche wie sie haben wir euch voll ermächtigt [Krieg zu führen].[18]

 

 

4: 94

[Daher,] O ihr, die ihr zum Glauben gelangt seid, wenn ihr in der Sache Gottes [in den Krieg] auszieht, gebraucht euer Urteilsvermögen, und sagt nicht zu irgendeinem – aus Begierde nach den vergänglichen Gütern des weltlichen Lebens – der euch den Friedensgruß entbietet, "Du bist kein Gläubiger",[19] denn bei Gott sind überreichliche Gewinne. Ihr selbst befandet euch einst auch in solcher Situation[20] - doch Gott war huldvoll gegen euch. Gebraucht daher euer Unterscheidungsvermögen: wahrlich, Gott ist Sich stets im Klaren darüber, was ihr tut.

 

 

4: 128

Und wenn eine Frau Grund hat, sich vor üblem Verhalten ihres Ehemannes zu fürchten, oder dass er sich von ihr abwenden könnte, soll es nicht falsch für die beiden sein, ihre Ange­legen­heiten friedlich untereinander zu regeln: denn Frieden ist das Beste, und Selbstsucht ist stets in der menschlichen Seele präsent. Doch wenn ihr Gutes tut und Seiner gedenkt – seht, Gott ist wahrlich all dessen gewahr, was ihr tut.

 

 

6: 126

Und unabänderlich ist dieser, deines Erhaltes Weg.[21] Wahrlich deutlich haben Wir diese Botschaften jenen Leuten ausgelegt, die [gewillt sind] sie zu Herzen [zu] nehmen!

 

6: 127

Sie werden eine Wohnstatt in Frieden mit ihrem Erhalter haben; und Er wird ihnen nahe sein, als Ergebnis dessen, was sie getan haben.

 

 

8: 59

Und lass sie nicht glauben – jene, welche die Wahrheit zu leugnen pflegen – dass sie entkommen werden[22] [Gott]: siehe, niemals können sie [Seine Absicht] vereiteln.

 

8: 60

Daher, rüstet gegen sie mit aller Streitkraft und Schlachtrossen,[23] die ihr anmustern könnt, damit ihr damit die Feinde Gottes, die auch eure Feinde sind,[24] wie auch andere neben ihnen, die ihr nicht kennt, über welche Gott [aber] Kenntnis hat, abzuwehren vermögt; und alles, was ihr in Gottes Sache aufwendet,[25] soll euch vollständig zurück­gezahlt werden, und kein Unrecht soll euch geschehen.

 

8: 61

Doch wenn sie zum Frieden geneigt sind, dann neige auch du ihm zu, und lege dein Vertrauen in Gott: wahrlich, Er alleine ist Allhörend, Allwissend!

 

8: 62

Und sollten sie nur danach trachten, dich [durch ihre gezeigte Friedensbereitschaft] zu betrügen – siehe, Gott ist genug für dich![26]

Er ist es, der dich mit Seinem Sieg bestärkt hat, und indem Er dir gläubige Anhänger gibt,[27]

 

8: 63

deren Herzen Er zusammengebracht hat: [denn,] wenn du alles auf Erden aufgewendet hättest, hättest du [durch eigene Bemühungen] ihre Herzen nicht zusammengebracht haben können: aber Gott brachte sie zusammen. Wahrlich, Er ist Allmächtig, Weise.

 

 

9: 25

Wahrlich, Gott hat euch auf vielen Schlachtfeldern beigestanden, [als ihr wenige wart;] und [Er hat dies auch getan] am Tag zu Hunayn, als ihr auf eure große Anzahl stolz wart, und sie euch nichts nutzte – denn die Erde, trotz ihrer Weite, wurde [zu] eng für euch und ihr machtet zum Rückzug kehrt:[28]

 

9: 26

worauf Gott [das Geschenk] inneren Frieden[s] auf Seinen Gesandten und die Gläubigen herabsandte, und euch Streitkräfte herabsandte, die ihr nicht sehen konntet,[29] und jene strafte, die versessen darauf waren, die Wahrheit zu leugnen: denn dies ist der Lohn für all jene, welche die Wahrheit leugnen!

 

 

9: 40

Wenn ihr dem Gesandten nicht beisteht,[30] dann [wisset, dass Gott dies tun wird, gerade so, wie] Gott ihm zu der Zeit half, als jene, welche darauf versessen sind, die Wahrheit zu leugnen, ihn vertrieben, [und er doch nur] einer von zweien war:[31] als diese beiden in der Höhle [versteckt] waren, [und] der Gesandte zu seinem Gefährten sprach, "Sei nicht bekümmert: wahrlich, Gott ist mit uns."[32] Und darauf sandte Gott Seinen inneren Frieden auf ihn herab, und half ihm mit Mächten, die ihr nicht sehen könnt,[33] und machte die Absicht jener vollständig zunichte, die darauf versessen waren, die Wahrheit zu leugnen, wohingegen die Sache Gottes überlegen blieb:[34] denn Gott ist Allmächtig, Weise.

 

 

10: 25

UND [wisset:] Gott lädt [den Menschen] zu einer Heimstatt des Friedens ein, und leitet, den der [geleitet werden] will auf einen geraden Weg.[35]

 

 

11: 48

[Darauf] erging das Wort: "O Noah! Geh an Land mit Unserem Frieden,[36] und mit [Unserem] Segen, auch für deine Leute [die mit dir sind, und die Rechtschaffenen, die ihre Nachkommen sein werden] von jenen, die mit dir sind.[37] Doch [was] das [frevlerische] Volk [betrifft, welches aus deinen Nachkommen hervorgeht] – Wir werden ihm gestatten das Leben [für eine Weile] zu genießen, und dann wird eine strenge Strafe von Uns über sie kommen.

 

 

11: 69

UND WAHRLICH, zu Abraham kamen Unsere [himmlischen] Gesandten, welche eine

frohe Botschaft mit sich brachten![38] Sie wünschten ihm Frieden; [und] er antwortete, "[Auch mit euch sei] Friede!" – und beeilte sich, ihnen[39] ein geröstetes Kalb vorzusetzen.

 

 

15: 45

WAHRLICH, jene, welche Gottes bewusst sind [werden sich im Jenseits] inmitten von Gärten und Brunnen [wieder finden],

 

 

15: 46

[in welchen sie mit dem Gruß empfangen wurden,] "Tretet ein in Frieden, sicher!"

 

 

15: 51

UND ERZÄHLE IHNEN [noch einmal] von den Gästen Abrahams[40] -

 

15: 52

[wie] sie vor ihn traten und ihm Frieden entboten und er antwortete: "Wisset, wir ängstigen uns vor euch!"[41]

 

 

19: 15

Daher, war der Friede [Gottes] mit ihm (Jesus) am Tag seiner Geburt und am Tag seines Todes und [wird] am Tag, an dem er zum Leben [wieder] erweckt wird [auf ihm sein].

 

 

19: 33

Daher war am Tag meiner Geburt Friede über mir, und [er wird über mir sein] am Tag meines Todes, und an dem Tag, an welchem ich [wieder] zum Leben erweckt werde!"

 

 

19: 62

Kein leeres Gerede werden sie darin (im Paradies) vernehmen – nichts als [die Botschaften] innere[r] Stimmigkeit und inneren Friedens;[42] und ihre Versorgung werden sie darin haben, bei Tag und bei Nacht:[43]

 

 

20: 47

Geht also ihr beide zu ihm und sprecht, "Siehe, wir sind Gesandte, gesandt von unserem Erhalter; lass also die Kinder Israels mit uns gehen, und lasse sie nicht [länger] leiden.[44] Wir sind nun zu dir mit einer Botschaft von deinem Erhalter gekommen; und [wisse, Sein] Friede wird [nur] all jenen sein, die der [Seinen] Rechtleitung folgen:

 

20: 48

denn, wisse, es wurde uns offenbart, dass Strafe all jene [im jenseitigen Leben] trifft, welche die Wahrheit eine Lüge nennen und sich [von ihr] abwenden!""

 

 

21: 69

[Aber] Wir sprachen: "O Feuer! Sei kühl, und [Quelle] inneren Friedens für Abraham!"[45]

 

 

25: 63

Denn die [wahren] Diener des Allgnädigsten sind [nur] jene, welche sanft auf Erden wandeln, und die, wenn Dummheit sie angeht,[46] mit [Worten zum] Frieden antworten;

 

25: 64

und die ihres Erhalters bis tief in die Nacht hinein gedenken, im Niederwerfen und im Stehen;

 

25: 65

und welche beten: "O unser Erhalter, wende die Strafe der Hölle von uns ab – denn, wahrlich, deren Strafe wird schreckliche Qual sein;

 

25: 66

wahrlich, welch üble Heimstatt und Bleibe!" –

 

 

25: 75

[Solchen wie] diesen wird all ihr geduldiges Ausharren [im Leben] mit einem erhabenen Zustand [im Paradies] vergolten, und mit einem Willkommens- und Friedensgruß werden sie darin empfangen,

 

25: 76

um in diesem zu verbleiben; [und] welch ein ansehnliches Verbleiben und [welch hohes] Befinden!

 

 

27: 59

SPRICH: "Alles Lob ist Gottes, und Friede sei auf jenen Seiner Diener, die Er erwählt [die Träger Seiner Botschaft zu sein]!" Ist Gott nicht weit besser als alles, dem die Menschen [fälschlich] einen Anteil an Seiner Göttlichkeit zuschreiben?[47]

 

 

28: 54

Diese sind es, welche zweifachen Lohn erhalten sollen, dafür, dass sie im Unglück geduldig geblieben sind und das Böse mit Gutem vergolten haben,[48] und die für andere von dem spendeten, was Wir ihnen als Unterhalt bereitet haben,

 

28: 55

und, die, wann immer sie leeres Gerede hörten,[49] sich davon abwandten und sprachen: "Uns sollen unsere Taten angerechnet werden, und euch eure Taten. Friede sei mit euch – [allerdings] suchen wir nicht jene auf, die ignorant [gegenüber der Bedeutung von Richtig und Falsch] sind.

 

 

37: 79

"Der Friede sei auf Noah in allen Welten!"

 

 

37: 181

Und Friede sei auf all Seinen Botschaftsträgern!

 

 

42: 40

Doch [bedenkt, dass das Bestreben] Böses zu vergelten, auch etwas Böses werden kann:[50] daher, wer immer [seinem Gegner] vergibt und Frieden stiftet, sein Lohn ist bei Gott – denn, wahrlich Er liebt keine Übeltäter.[51]

 

 

47:  35

UND DAHER, [wenn ihr für eine gerechte Sache kämpft] verliert nicht eure Herzen und bittet [niemals] um Frieden; denn im Wissen, dass Gott mit euch ist, ist es euch bestimmt euch [letztlich] zu erheben;[52] und niemals wird Er eure [guten] Taten vergeblich sein lassen.

 

 

48: 4

Er ist es, der inneren Frieden in die Herzen der Gläubigen herabgesandt hat,[53] damit sie - indem sie sahen, dass Gottes alle Macht und Kraft in den Himmeln und auf der Erde sind, und dass Gott Allwissend ist, wahrlich Weise – sie noch stärker in ihrem Glauben zu wachsen vermochten,[54]

 

48: 5

[und] dass Er die Gläubigen, sowohl Männer wie Frauen, in von Wassern durchflossene Gärten verbringen möge, damit sie darin blieben und Er ihre [vergangenen schlechten] Taten aus­löschen möge: und das ist, vor dem Antlitz Gottes, wahrlich ein höchster Triumph! Und [Gott will] den Heuchlern [im Jenseits] schmerzliche Strafe auferlegen, sowohl den Männern wie Frauen: allen, welche böse Gedanken über Gott aufrechterhalten.[55] Das Schlechte wird sie von allen Seiten umfangen und Gottes Fluch lastet auf ihnen; und Er hat Sie [von Seiner Gnade] ausgeschlossen und die Hölle für sie vorbereitet: und welch übles Ende einer Reise ist dies!

 

 

48: 18

WAHRLICH, sehr zufrieden war Gott mit den Gläubigen, als sie dir [O Muhammad] ihre Treue unter jenem Baum schworen,[56] denn Er wusste, was sie in ihren Herzen hegten; und so sandte Er ihnen inneren Frieden herab, und belohnte sie mit [der frohen Botschaft von] einem bald eintreffenden Sieg,[57]

 

48: 19

und [mit] reichlicher Kriegsbeute, welche sie erlangen werden: denn Gott ist wahrlich Allmächtig, Weise.

 

 

49:9
Daher, wenn zwei Gruppen der Gläubigen gegeneinander streiten,[58] stiftet Frieden

zwischen ihnen; doch dann, wenn eine der beiden [Gruppen] fortfährt, sich unrecht gegen die andere zu betragen, so bekämpfet jene, welche sich unrecht verhält, bis sie zum Befehl Gottes zurückkehrt;[59] und wenn sie umkehren, schließt Frieden zwischen ihnen in Gerechtigkeit, und verfahrt fair [mit ihnen]: denn wahrlich, Gott liebt die gerecht und fair Handelnden.

 

49:10

Alle Gläubigen sind doch Brüder.[60] Daher, [wenn sie einander meiden,] schließt Frieden zwischen euren beiden Brüdern, und bleibet Gottes eingedenk, sodass Ihr mit Seiner Barmherzigkeit gesegnet werden möget.

 

 

50:34
Betretet dieses [Paradies] in Frieden; dies ist der Tag, an welchem das bleibende Leben beginnt!"[61]

 

 

51:25

Als diese [himmlischen Gesandten] zu ihm kamen und ihm Frieden entboten, antwortete er, "[Und] Friede [sei mit euch]!" – [er sprach zu sich selbst,] "Sie sind Fremde."[62]

 

 

56: 25

Kein leeres Geschwätz werden sie dort vernehmen, noch jegliche Aufforderung zur Sünde,

 

56: 26

sondern nur die Botschaft innerer Ausgeglichenheit und inneren Friedens.[63]

 

 

89: 27

[Doch zu den Rechtschaffenen wird Gott sprechen,] "O du, Menschenwesen, das du inneren Frieden erlangt hast!

 

89: 28

Kehre du zu deinem Erhalter zurück, wohl zufrieden, [und Ihm] wohlgefällig:

 

89: 29

tritt ein also, gemeinsam mit Meinen [anderen wahrhaften] Dienern -

 

89: 30

Ja, du, tritt ein, in Mein Paradies!"

 

 



[1] Wörtl., "und machet Gott nicht aufgrund eurer Schwüre (zum Hinderungsgrund; MMH) …", etc. Wie aus Vers 226 hervorgeht, bezieht sich dies in erster Linie auf Schwüre im Scheidungszusammenhang, dennoch sind dessen Implikationen auch ganz allgemein zu verstehen. Es wurden diesbezüglich verschiedene authentische Aussprüche des Prophe­ten überliefert, wie: "Wenn jemand von euch einen heiligen Eid spricht, [dass er dies oder jenes tun oder unterlassen werde], und anschließend feststellt, dass etwas an­de­res rechtschaffener wäre, dann lasst ihn das tun, was rechtschaffener ist und ihn sei­nen Eid brechen und ihn dafür sühnen." (Bukhari und Muslim; und andere ähnlich lau­ten­de Überlieferungen in anderen Sammlungen). Was die Art der Sühne betrifft, siehe 5:89.

 

[2] Wörtl., "zu ihnen" – doch der nächste Satz stellt klar, dass die Ältesten von Samuel angesprochen waren.

 

[3] Eine Hinweis auf die qur'anische Lehre, das alle Herrschaft und alles was von Menschen "besessen" werden kann, Gott alleine gehört, und der Mensch über all dies nur als Treuhandsvermögen verfügt.

 

[4] Wörtl., "dass da zu euch das Herz kommen werde". Das Wort tabat – hier mit "Herz" übertragen – wurde üblicherweise als die Bundeslade, eine reich verzierte Truhe bezeichnend verstanden, die im Alten Testament erwähnt wird. Die Erklärungen welche die späteren Kommentatoren für diese Auslegung anbieten, sind sehr widersprüchlich und scheinen sich um talmudische Legenden über die Bundeslade zu ranken. Jedenfalls schreiben einige Gelehrte mit höchster Reputation, tabat auch die Bedeutung von "Busen" oder "Herz" zu: so Baydawi, in einem seiner Kommentare zu diesem Vers, wie auch Zamakhshari in seinem Asas (wenn auch nicht im Kashshaf) und auch Ibn al-Athir im Nihayah, Raghib, and Taj al Arus (die letzteren im Artikel tabata); siehe auch Lane I, 321, und IV, 1394 (Art. sakinah). Wenn wir von dieser Bedeutung von tabat für obigen Vers ausgehen, wäre dies eine Anspielung auf das Kommen des Herzwechsels der Israeliten (ein Wechsel, der ganz allgemein schon oben im Vers 243 angekündigt worden ist). In Hinblick auf die darauf folgende Erwähnung der "inneren Ruhe" im tabat scheint die Übertragung als "Herz" zweifellos angebrachter als mit "Bundeslade".

 

[5] Wörtl., "und die Erinnerung an das, was das Haus Moses und das Haus Aaron, getragen von Engeln, hinterlassen haben". Der Ausdruck "getragen von Engeln" ist eine Anspielung auf die von Gott inspirierte Natur des spirituellen Erbes dieser beiden Propheten; wohin­gegen die "Erinnerung" (baqiyyah) das "andauernde" und "dauerhafte" dieses Erbes bezeichnet.

 

[6] Alle Gelehrten sind einig darin, dass dieser Name ein Synonym für Mekka ist (welcher korrekt Makkah geschrieben wird). Verschiedenste Herkunft ist für diese alte Bezeich­nung vorgeschlagen worden; die einleuchtendste stammt von Zamakhshari (die von Razi unterstützt wird); in einigen alten arabischen Dialekten sind die Lippenlaute b und m, die sich phonetisch ähneln, austauschbar. Die Erwähnung des Tempels in Mekka – das ist die Kaaba – kommt daher, weil sie die vom Qur'an vorgeschriebene Gebetsrichtung darstellt. Da die ursprüngliche Kaaba von Abraham und Ismael erbaut wurde (siehe 2:125 ff.) und von daher viel älter ist als der Tempel Salomons in Jerusalem – bedeutet diese Festle­gung der qiblah für die Befolger des Qur'ans, nicht nur keinen Bruch mit der abrahamiti­schen Tradition (auf welcher letztlich die ganze Bibel gründet), sondern stellt vielmehr ganz im Gegenteil den direkten Kontakt mit dem Patriarchen wieder her: und darin liegt die Ant­wort auf die zweite der beiden jüdischen Einwände, die in der Anmerkung zu 3:93 erwähnt sind.

 

[7] Wörtl., "in ihm [sind] klare Botschaften" – so wie die Botschaften, die auf die Ein- und Einzigkeit Gottes hinweisen (durch die Kaaba symbolisiert), auf die Kontinuität der religiösen Erfahrung der Menschheit ("der erste, für die Menschheit errichtete Tempel") und letztlich, auf die Bruderschaft aller Menschheit (die, wo immer sie sich auch befinden, ihre Gesichter im Gebet auf einen zentralen Ort hin ausrichten).

 

[8] Oder: "ist sicher" - d.h., in der ursprünglichen Bedeutung von amn, was "Ruhe im Geist und Freisein von Angst" mit einschließt (vgl. Lane I, 100 f.).

 

[9] D.h., die halbherzigen Anhänger des Islams, von welchen in vorigem Vers gesprochen wurde (Zamakhshari). Obige Referenz auf Frieden und Krieg – wörtl., "Sicherheit oder Gefahr (khawf)" – steht erstens mit den grundlegenden Prinzipien der Staatsführung, wie in Vers 59 dieser Sure erwähnt, in Verbindung und, zweitens, mit dem Diskurs über den Kampf in Gottes Sache, der mit Vers 71 beginnt.

 

[10] Wörtl., "von unter ihnen".

 

[11] Wörtl., "jene unter ihnen, welche [die Wahrheit] herauslocken", d.h., jene staatlichen Spezial­ein­heiten, die mit der Beschaffung politischer und militärischer Informationen und Aufklärung beauftragt sind.

 

[12] Wörtl., "grüßt mit einem besseren oder erwidert ihn". In obigem Kontext bezieht sich dies offenbar auf ein Friedensangebot von Leuten, die mit den Gläubigen Krieg führten und auch auf Einzelpersonen, die, wenn sie auch zum Feind gehören, doch gegen allen äußerlichem Anschein nach, friedliche Absichten hegen. In Übereinstimmung mit der Vorschreibung "wenn sie dem Frieden zugeneigt sind, sei auch du ihm zugeneigt" (8:61), und "wenn sie (vom Kämpfen) abstehen, dann sollen alle Feindseligkeiten eingestellt werden" (2:193), sind die Gläubigen verpflichtet, mit dem Feind Frieden zu schließen, wenn er deutlich gemacht hat, dass er zu einem gegenseitigen Einvernehmen gelangen möchte; gleichzeitig müssen sie alle Rücksicht auf jede Einzelperson nehmen, die nicht aktiv am Kampfgeschehen beteiligt ist (siehe auch Vers 94 dieser Sure).

 

[13] Siehe Sure 2, Vers 218, und auch die Anmerkung zu Vers 97 dieser Sure.

 

[14] D.h., irgendeiner derer, die sich dem "Reich des Bösen" nicht versagten und zwischen Glauben und Unglauben hin und her schwanken.

 

[15] Wörtl., "wenn Gott gewollt hätte, hätte Er ihnen sicherlich die Macht über euch gegeben, woraufhin…", etc. – was darauf hinweist, dass nur die mangelnde Stärke und nicht wirklich guter Wille sie dazu drängt, den Krieg gegen die Gläubigen einzustellen.

 

[16] Wörtl., "Gott hat euch keinen Weg gegen sie gegeben": ein Bezug auf das Gebot, welches im Vers 86 oben festgelegt wurde.

 

[17] Wörtl., "immer wenn sie der Versuchung zurück zugewandt werden (fitnah), werden sie darauf zurückgeworfen" oder "kopfüber in sie hineingeworfen".

 

[18] Wörtl., "(zu) dem haben wir euch klare Ermächtnis (sultan) gegeben" – eine geheiligte Bestärkung des Gebotes, welches nur Selbstverteidigung gestattet (vgl. 2:190 ff. und die dazu gehörenden Anmerkungen).

 

[19] Sc., "und daher einer der Feinde". Dieser Vers verbietet die Behandlung am Kampf Nicht­beteiligter als Feinde, um ihren unterstellten Unglauben als Vorwand zu benützen, sie auszu­plündern. Die Aufforderung "gebraucht euer Urteilsvermögen" (tabayyanu) verpflichtet den Gläubigen dazu, sich, in jedem Fall, zu versichern, ob die betreffende Person in Feindlich­keiten verwickelt ist oder nicht.

 

[20] Wörtl., "so wart ihr zuvor [auch]". Da voriges Gebot sich auf die ganze Gemeinschaft bezieht, scheint es doch so, dass dies auch auf obigen Abschnitt zutrifft: nämlich, ein Hinweis auf jene Zeit, als die muslimische Gemeinschaft, wegen ihrer Schwäche und zahlenmäßigen Bedeutungslosigkeit der Gnade ihrer großmächtigen Feinde ausgeliefert war. Somit wird den Gläubigen gesagt: "Erinnert euch an eure einstige Schwäche und behandelt die friedlieben­den unter euren Feinden mit der selben Rücksichtnahme, die ihr damals für euch selbst erhofftet."

 

[21] Wörtl., "und dieser, deines Erhalters Weg ist ein gerader" – d.h., unabänderlich in seiner Anwendung des Ursache-Wirkung Gesetzes auch in Bezug auf des Menschen innerlichen Lebens. Der Begriff rijs taucht auch im vorherigen Satz auf und wurde von mir mit "Schrecken" übertragen, der alles bedeutet, was aus sich heraus abscheulich, schrecklich oder widerwärtig ist; in diesem Fall scheint es die fürchterlichen Gefühle äußerster Sinnlosigkeit zu bezeichnen, die früher oder später jeden befallen, die nicht daran glauben, dass das Leben Bedeutung und Zweck hat.

 

[22] Wörtl., "dass sie überflügelt sind".

 

[23] Wörtl., "anbinden von Pferden" (ribat al-khayl): ein Ausdruck, der "die Bereitschaft berittener Streitkräfte, die jederzeit gegen den Feind einsatzbereit sind (thugur)", bezeichnet; daher die Beibehaltung einer allgemeinen militärischen Einsatzbereitschaft.

 

[24] Wörtl., "Gottes Feind und euer Feind" – (d.h., jeder der sich den von Gott festge­leg­ten sittlichen Gesetzen entgegenstellt) ist, eo ipso, ein Feind jener, die an Ihn glauben.

 

[25] D.h., an Ressourcen, Mühen und Hingabe des Lebens.

 

[26] Womit impliziert wird, dass, "selbst wenn sie dir in der Absicht Frieden anbieten, dich zu hintergehen, muss dieser [dieses Angebot zum] Frieden angenommen werden, da alles Urteil [über deren Absichten] sich alleine auf äußere Beweise stützen muss" (Razi): mit anderen Worten, kann reine Vermutung nicht als Entschuldigung für die Abweisung eines Friedensangebots verwendet werden.

 

[27] Wörtl., "und durch die Gläubigen": womit die sichtbaren Mittel (wasitah) gemeint sind, durch welche Gott dem Propheten half.

 

[28] Die Schlacht zu Hunayn, ein Tal, welches an einer, der von Mekka nach Ta'if führenden Strasse gelegen ist, fand im Jahre 8 n.H., kurz nach der Eroberung Mekkas durch die Muslime statt. Ihre Gegner waren die heidnischen Stämme der Hawazin (auf dessen Gebiet sich das Tal befand) und deren Verbündete, die Banu Thaqif. Die Armee der Muslime – verstärkt durch die neue konvertierten Mekkaner – umfasste etwa zwölftau­send Mann, wohingegen die Hawazin und Thaqif nur etwa ein Drittel dieser Anzahl zu Verfügung hatten. Sich auf ihre zahlenmäßige Überlegenheit verlassend, waren die Muslime zu selbstsicher, und offensichtlich nachlässig. In unübersichtlichem Gebiet, jenseits der Oase von Hunayn, gerieten sie in einen von den Stammeskriegern gelegten Hinterhalt und begannen sich in Unordnung zurückzuziehen, nachdem ihnen von den Bogenschützen der Beduinen schwere Verluste zugefügt worden waren. Nur das Beispiel des Propheten und seiner ersten Anhänger (die mekkanischen muhajirun und die ansar aus Medina) rettete sie über den Tag und verwandelte die sich abzeichnende Niederlage der Muslime in einen entscheidenden Sieg. Auf diese Schlacht beziehen sich die Vers 25 und 26, die damit herausstreichen, dass wirklicher Sieg nur von Gott kommen kann, und dass eine große Zahl, Verwandtschaftsbande und weltliches Vermögen keinen Nutzen haben, wenn sie einem "lieber als Gott, Sein Gesandter und die Anstrengung in Seiner Sache sind" (siehe vorigen Vers).

 

[29] D.h., spirituelle Kräfte. Vgl. 3:124-125 (in Bezug auf die Schlacht von Uhud) und die entsprechende Anmerkung, wie auch 8:9 (mit Bezug auf die Schlacht von Badr). Die spirituelle Natur dieser Hilfe wird deutlich durch die Phrase, "Kräfte, die ihr nicht sehen konntet [oder "saht"].

 

[30] Wörtl., "ihm", d.h., Muhammad.

 

[31] Wörtl., "der Zweite von Zweien": eine Anspielung auf des Propheten Flucht von Mekka nach Medina in Begleitung von Abu Bakr im Jahr 622 christlicher Zeitrechnung. Der Ausdruck "Zweiter von Zweien" impliziert keinerlei Rangordnung, sondern ist synonym mit "Einer von Zweien": vgl. das Wort des Propheten bei dieser Gelegen­heit an Abu Bakr, "Was könnte deiner Meinung nach zwei [Menschen geschehen], welche Gott als Dritten bei sich haben?" (Bukhari, im Kapitel Fada'il Ashab an-Nabi.)

 

[32] Als der Prophet und Abu Bakr zu ihrer hijrah nach Medina aufbrachen, verbargen sie sich zuerst drei Nächte lang in einer Höhle am Berg Thawr in der Nähe von Mekka, in der sie fast entdeckt und von den heidnischen Quraysh, die sie verfolgt hatten, ergriffen worden wären (Bukhari, ebd.)

 

[33] Vgl. Vers 26 oben.

 

[34] Wörtl., "das Höchste ist". Der Ausdruck der zweimal in diesem Satz vorkommt und von mir mit "Sache" übertragen wurde, lautet wörtlich, "Wort" (kalimah).

 

[35] Oder: "leitet wen Er will auf einen geraden Weg". Was den Ausdruck salam betrifft, der hier und an vielen anderen Stellen mit "Friede" und anderswo mit "Erlösung" über­tra­gen wurde, siehe die Anmerkung zu 5:16. Es ist offenkundig, dass der Begriff dar as-salam ("Heimstatt des Friedens") nicht nur auf den Zustand der Glückseligkeit im Jen­seits ver­weist – angespielt in der Allegorie des Paradieses – sondern auch auf den spiri­tuellen Zustand eines wahren Gläubigen in dieser Welt: nämlich auf einen Zustand inner­er Sicherheit, des Friedens mit Gott, mit jemandes natürlichen Umwelt und mit sich selbst.

 

[36] Der Begriff salam – hier mit "Frieden" übersetzt – umfasst die Bedeutung sowohl äußerer, wie innerer Sicherheit vor allem Übel. Für eine weitere Erklärung dieses Begriffs siehe die Anmerkungen zu Sure 5:16.

 

[37] Obiger Einschub gründet auf dem Konsens der meisten klassischen Kommentatoren. Der Ausdruck "die Leute [oder "Generationen"] von jenen, welche mit dir sind" verweist auf noch ungeborene Geschlechter; doch da sich der Segen Gottes auf alle Gläubigen erstreckt, umfasst er eo ipso auch die Gläubigen aus der Generation Noahs; und da "jene, welche die Wahrheit leugnen" (al-kafirun) vom Segen Gottes ausgeschlossen sind, wird nur den rechtschaffenen Nachfahren jener Gläubigen ein Anteil an Seiner Gnade verheißen (vgl. eine ähnliche Anspielung in Bezug auf die Nachkommen Abrahams in 2:124): daher mein Einschub der Worte ("und die Frevler unter deinen Nachkommen") im nächsten Satz.

 

[38] Der Qur'an behauptet nicht in vielen Worten, dass die Gäste Abrahams Engel waren; doch da der Ausdruck rusuluna ("Unsere Gesandten") oft im Sinne von himmlische Gesandten gebraucht wird, interpretieren alle klassischen Kommentatoren dies in obigem Vers entsprechend. Für den Inhalt der "frohen Botschaft" auf welche hier verwiesen wird, siehe Vers 71 unten. Der Grund, der Geschichte Lots eine Episode aus dem Leben Abrahams voranzustellen liegt darin, dass dieser Fürsprache für die sündigen Bewohner Sodoms einlegte (Vers 74-76) und möglicherweise auch am Versprechen Gottes an ihn, "Siehe, ich werde dich zu einem Führer der Menschen machen" (siehe 2:124) welches ihn mit einer tiefen, erweiterten moralischen Verantwortlichkeit, nicht nur für seine eigene Familie, erfüllt haben musste, sondern auch für das Volk, mit welchem er über seinen Neffen Lot verbunden war (Lut in Arabisch).

 

[39] Wörtl., "und zögerte nicht, … zu bringen". Was die tiefere Bedeutung des Wortes "Friede" (salam) betrifft, wie es in diesem Abschnitt gebraucht wird, siehe Anmerkung zu 5:16.

 

[40] Für die ausführlichere Geschichte von Abraham und den himmlischen Gesandten, siehe die Verse 69-76 von Sure 11 (Hud), welche kurz vor dieser hier offenbart wurde. Die Verbin­dung zwischen dieser Geschichte und der vorangegangenen Betonung der Gnade Gottes, erwächst aus dem Ausspruch Abrahams (in Vers 56): "Und wer – außer denn jene, welche ihren Weg völlig verloren haben – könnte jemals die Hoffnung auf die Gnade seines Erhalters aufgeben?" Ähnlich wie die folgenden Referenzen (in den Versen 58-84) auf die sündhaften Gemeinschaften, die deswegen vernichtet wurden, weil sie sich weigerten, auf die Warnungen ihrer Propheten zu hören, die offenbar das Gegenteil von Gottes Gnade veranschaulichen sollen, nämlich Seine unvermeidliche Bestrafung von absichtlichem, reuelosem Sündigen (Vers 50 oben).

 

[41] Für den Grund von Abrahams und Sarahs Besorgnis siehe 11:70.

 

[42] Der Begriff salam umfasst die Vorstellungen von spirituellem Einklang und Frieden, innerer Zufriedenheit und Freisein von jedwedem Mangel und Bösen. Wie ich in der Anmerkung zu 5:16 ausgeführt habe (wo der gleiche Begriff in anderem Kontext mit "Erlösung" übertragen wurde), wäre dessen nahestes, wenn auch nicht perfektes Äquiva­lent das Französische salut in abstraktem Sinn dieses Wortes oder das Deutsche Heil.

 

[43] D.h., immer. Es ist anzumerken, dass der Begriff rizq ("Erhaltung") sich auf alles bezieht, was einem Lebewesen spirituell wie auch physisch zuträglich ist.

 

[44] Vgl. 2:49, 7:141 und 14:6. Für eine genauere Beschreibung der pharaonischen Unterdrückung der Israeliten, siehe Exodus I, 8-22.

 

[45] Nirgendwo spricht der Qur'an davon, dass Abraham tatsächlich ins Feuer geworfen wurde und wundersamerweise am Leben blieb; ganz im Gegenteil, der Ausdruck "Gott bewahrte ihn vor dem Feuer" in 29:24 weist eher auf die Tatsache hin, dass er nicht ins Feuer geworfen worden war. Andererseits sind die ausgedehnten (und widersprüch­lich­en) Geschichten, welche die klassischen Kommentatoren ihren Interpretationen dieses Verses beigegeben haben, stets auf talmudische Legenden zurückzuführen und können daher unberücksichtigt bleiben. Was der Qur'an uns hier und auch in 29:24 und 37:97 vorstellt, ist augenscheinlich eine Anspielung auf das Feuer der Verfolgung, welches Abraham zu erdulden hatte, welches durch seine hinterlassenen Spuren der Intensität für Abraham in seinem späteren Leben Quelle für spirituelle Stärke und inneren Frieden (salam) wurde. Für tiefere Bedeutungen des Begriffs salam, siehe die Anmerkung zu 5:16.

 

[46] Sc., "mit der Absicht sie zu verspotten oder gegen ihren Glauben zu streiten".

 

[47] Wörtl., "Ist Gott besser, oder das, dem sie … zuschreiben", etc.; so, mit eingeschlossen, nicht nur vergötterte Wesen oder Naturkräfte, sondern auch falsche gesellschaftliche oder moralische Werte, welchen der Brauch und alte Traditionen fast "religiöse" Autorität verliehen haben.

 

[48] Siehe die Anmerkung zum gleichen Ausdruck in 13:22. In vorliegendem Kontext verweist die Bemerkung von "Geduld im Unglück" und das "Böse mit Gutem vergelten" offen­sichtlich auf den Verlust der ursprünglichen gesellschaftlichen Verbindungen, auf soziale Ausgrenzung und alle Arten physischer oder psychischer Verfolgung, die so oft das Los jener sind, welche religiöse Lehren annehmen, die sich von jenen ihrer eigenen Gemeinschaft unterscheiden.

 

[49] Dies verweist offensichtlich auf - auf Vorurteilen beruhende Bemühungen - die spirituelle Neuorientierung der betroffenen Person zu verhöhnen.

 

[50] Wörtl., "ist [oder "kann] ein gleiches Böses [sein"]". Mit anderen Worten neigt der erfolg­reiche Kampf gegen die Tyrannei (dies ist die Bedeutung des Wortes baghy des vorigen Verses) oft dazu, zu einer ähnlich tyrannischen Haltung gegenüber den ehemaligen Tyrannen zu entarten. Daher heben die meisten der klassischen Kommentatoren (z.B., Baghawi, Zamakhshari, Razi, Baydawi) das absolute Verbot hervor, "über das Rechte (itida) hinauszu­gehen", wenn man sich gegen Tyrannei und Unterdrückung zur Wehr setzt. (Vgl. die Passage, welche den Kampf gegen "jene, die gegen euch Krieg führen" in 2:190 ff. behandelt.)

 

[51] D.h., in diesem Kontext, jene, welche der Versuchung erliegen, in unangemessener Weise ihren vormaligen Unterdrückern zu vergelten.

 

[52] D.h., selbst wenn das Kriegsglück gegen euch steht, wird das Bewusstsein, für die Sache der Wahrheit und Gerechtigkeit zu kämpfen, ganz bestimmt die innere Kraft der Gläubigen bestärken und somit die Ursache ihre zukünftigen Größe werden: vgl. 3:139.

 

[53] D.h., auch wenn sie geringer Anzahl und kaum bewaffnet waren, schenkte Er ihnen ruhige, mutige Standhaftigkeit einer viel mächtigeren Armee gegenüber.

 

[54] Wörtl., "sodass sie ihrem Glauben noch mehr Glauben hinzuzufügen vermochten, indem sie erkannten, dass Gottes ...", etc. Da Letzteres offensichtlich ein Einschub ist, habe ich diesen entsprechend in meine Übertragung übernommen, um die Bedeutung klar zu machen.

 

[55] D.h., jene, welche Seine Existenz leugnen oder des Menschen Verantwortung Ihm gegenüber, oder sich dem Konzept Seiner Ein- und Einzigkeit widersetzen.

 

[56] D.h., bei Hudaybiyyah (siehe die einführenden Anmerkungen).

 

[57] Die meisten Kommentatoren nehmen an, dass sich dies auf die Eroberung von Khaybar bezieht, die einige Monate nach dem Waffenruhevertrag von Hudaybiyyah stattfand. Es ist allerdings möglich, dass die Bedeutung eine noch weitere ist – nämlich eine Prophezeiung der fast ohne Blutvergießen erfolgten Eroberung Mekkas im Jahre 8 n.H. der glorreichen Verbreitung des Islams in Arabien und letztlich der gewaltigen Expansion des Islamischen Reiches unter den unmittelbaren Nachfolgern des Propheten.

 

[58] Der Ausdruck "streiten" umfasst in diesem Zusammenhang alle Arten der Unstimmigkeiten und Auseinandersetzung, sowohl in Wort als auch in der Tat, offensichtlich als ein Ergebnis von niederträchtigen Gerüchten, von welchen in Vers 6 die Rede war.

 

[59] D.h., dass die Gläubigen als Brüder handeln sollen (siehe nächsten Vers).

 

[60] Das Pluralwort ikhwah ("Brüder" oder "Bruderschaft") hat hier natürlich eine ideologische Bedeutung und umfasst Männer und Frauen gleichermaßen; gleiches gilt für die folgende Erwähnung von "ihr beiden Brüder".

 

[61] Wörtl., "der Tag des Bleibens".       

 

[62] Wörtl., "unbekannte Leute" - d.h., er erkannte nicht, dass sie Engel waren.

 

[63] Wörtl., "nur den Ausspruch "Friede, Friede" (salam)!" Bezüglich dieses Ausdrucks, siehe die Anmerkung zu 19:62, und 5:16.